Seit dem 1. Januar 2024 ist das elektronische Rezept Pflicht. Damit können Versicherte ihre Rezepte einfach und schnell per App in der Apotheke abholen – so zumindest die Idee hinter der modernen Lösung. Doch ganz so einfach ist es nicht, im Gegenteil. Es herrscht Chaos in den Apotheken und Arztpraxen. Immer wieder kommt es zu Software-Problemen, die dazu führen, dass Apotheker ihre Kunden ohne Medikamente nach Hause schicken müssen. Die Apotheken haben dazu eine klare Meinung.
Apotheke: E-Rezept ständig von Störungen betroffen
Das neue System hat noch seine Lücken. Fast täglich gibt es Ausfälle der Server, der Krankenkassen, der „Gematik“ (das zuständige IT-Unternehmen) oder anderer beteiligter Unternehmen. Dann geht weder in Apotheken noch in den Praxen was und Patienten müssen auf ihre Medikamente erstmal verzichten. Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), hat dazu eine klare Meinung: „Das ist ein inakzeptabler Zustand, der sofort gelöst werden muss.“ Teilweise stundenlang können Apotheken die Rezepte nicht abrufen, dabei kommt es bei einigen lebenswichtigen Medikamenten auf Stunden an.
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Auch der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Apotheker Thomas Preis, stellt im Gespräch mit der Redaktion seine Haltung klar. „Es ist seit nunmehr über zehn Wochen ein nicht haltbarer Zustand.“ Ärzte und Apotheken leiden ohnehin schon unter Fachkräftemangel. Das E-Rezept kostet derzeit nur wertvolle Zeit, die dann in Apotheken und Arztpraxen für die Versorgung der Patienten fehlt, so Preis. „Die Zahl der E-Rezepte geht jetzt schon immer weiter zurück. Immer mehr Arztpraxen gehen wieder zum Papierrezept über, weil es einfach sicher ist. Das System ist nicht zu Ende gedacht.“ Mehr zu dem Gespräch der Redaktion mit dem Apotheker kannst du in diesem Artikel nachlesen.
Frist bis spätestens Ostern
Der Deutsche Apothekerverband will die aktuelle Lage nicht länger mitmachen und fordert von der Regierung schnelle Maßnahmen. Er fordert das Bundesgesundheitsministerium und die „Gematik“ dazu auf, die Ausfälle und Missstände im E-Rezept-System bis spätestens Ostern zu lösen. Ansonsten könnten Apotheker und Ärzte schon bald wieder zurück auf das klassische Papier-Rezept umsteigen.
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Leiden unter den Zuständen müssen neben den Patienten auch die Mitarbeiter in den Apotheken. „Neben Lieferengpässen müssen die Apothekenteams jetzt täglich den Frust der Patientinnen und Patienten auffangen, weil E-Rezepte nicht beliefert werden können“, heißt es vom DAV.