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Apotheken mit dramatischer Warnung: Besonders DIESE Patienten müssen schnell handeln – „Alarmierende Situation“

Experten warnen vor dramatischen Engpässen bei Medikamenten. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind besonders stark betroffen.

Apotheke Fiebersaft
© IMAGO/photothek

Wespenstich richtig behandeln

Tritt man aus Versehen drauf, tut es richtig weh: Ein Wespenstich im Sommer ist für viele eine schmerzhafte Erinnerung. Diese Tipps helfen, einen Stich richtig zu behandeln.

Die Arzneimittelversorgung von großen Teilen der Bevölkerung steht im kommenden Herbst und Winter auf dem Spiel, warnen Fachleute bundesweit, so zum Beispiel aktuell der Apothekerverband Nordrhein (NRW). Auch bei einer Umfrage der Deutschen Apotheker-Zeitung gaben unlängst 82 Prozent der Berliner Arztpraxen an, dass ihre Patienten nicht alle benötigten Arzneimittel erhielten.

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Schon jetzt würden vermehrt Medikamente „per Sonderzulassung aus dem Ausland in hektischer Weise importiert und zugelassen“, beklagte der Apothekerverbands-Vorsitzende Thomas Preis laut Deutscher Presse-Agentur (dpa). Dabei, so Preis, fehlen oft die Beipackzettel oder diese werden lediglich mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) übersetzt. Und es gebe noch mehr Probleme, führt der Apotheker aus: Bei Kinder-Antibiotika fehlen mitunter Dosierlöffel, Asthma-Medikamente erscheinen in „komplett französischer Aufmachung“ ohne deutsche Beschriftung.

Apotheken mangelt es an DIESEN Medikamenten

Zwei Bevölkerungsgruppen sind von dem Mangel in den Apotheken besonders stark betroffen. Es sind jeweils die Schwächsten in unserer Gesellschaft, die im Krankheitsfall aber besonders dringend auf Medikamente angewiesen sind: Babys und Kinder sowie Krebs-Patienten. Denn vor allem diese Präparate sind schwer erhältlich:

  • Hustensaft
  • Fiebersaft
  • Schmerzmittel
  • Antibiotika
  • Krebs-Medikamente
  • Schlaganfall-Medikamente, Blutdruck-Senker und Insulin

Apotheker Thomas Preis spricht von einer „alarmierenden Situation jetzt und im kommenden Winter“. Allein in Nordrhein-Westfalen seien bereits täglich mehr als 300.000 Menschen von Lieferengpässen bei Medikamenten betroffen. Ähnlich äußert sich der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Deutschland, Thomas Fischbach. Die Arzneimittelknappheit in Deutschland verschlimmere sich zusehends – und die Situation könnte sich im Herbst und Winter weiter zuspitzen, warnt er in einem Beitrag des ZDF: „Ich rechne nicht damit, dass die Maßnahmen der Ampel zu einem Ende der Arzneimittelknappheit in diesem Jahr führen werden.“ Die ergriffenen Maßnahmen seien zu spät gekommen.

Hausapotheke jetzt schon auffüllen

Schon im Winter 2022/23 gab es monatelang Engpässe bei vielen Medikamenten, besonders bei Fiebersaft für Kinder. Thomas Fischbach warnt Eltern davor, dass schon bald mit den kühleren Temperaturen und mehr Infektionen erneut Engpässe bei Fiebersäften, Zäpfchen und anderen Standard-Medikamenten auftreten könnten. Er empfiehlt Eltern daher, schon jetzt ihre Hausapotheke aufzufüllen. Dann droht nicht das böse Erwachen, wenn zum Beispiel nachts oder am Wochenende plötzlich ein Medikament benötigt wird, aber im schlimmsten Fall auch die Not-Apotheke nichts mehr im Bestand hat.

Fischbach greift noch einen anderen Aspekt auf: Kinder werden seiner Erfahrung nach oft unvermittelt krank. Daher wäre es entlastend, wenn Eltern in der Lage wären, ihre Kinder selbst zu versorgen und die Notdienste in Praxen und Apotheken an Wochenenden zu entlasten. Damit ist nicht nur die Bevorratung mit Medikamenten gemeint. Auch alte Hausmittel wie zum Beispiel kühle Wickel an Waden und Handgelenken oder Quarkwickel können helfen – wenn man denn weiß, was zu tun ist.


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Der Deutsche Bundestag hat im Juni 2023 ein Gesetz gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln beschlossen, das den Kostendruck auf die Pharmahersteller senken soll. Dadurch soll der Verkauf von Medikamenten in Deutschland attraktiver werden. Die Reform sieht vor, die Preisregeln für Kinderarzneimittel zu lockern und Festbeträge sowie Rabattverträge abzuschaffen. Außerdem wird die telefonische Krankschreibung unbefristet ermöglicht. Doch offenbar scheint das Maßnahmenpaket bisher nicht die erhoffte Wirkung zu zeigen.