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Besucher freuen sich auf das achte Zeltfestival Ruhr

Besucher freuen sich auf das achte Zeltfestival Ruhr

Mit dem Konzert der US-Rockröhre Anastacia startet am Freitag das Zeltfestival Ruhr. Zum achten Mal öffnet die Weiße Stadt am See ihre Pforten.

Bochum/Witten/Hattingen. 

Von einer Innovation zur Institution: Das Zeltfestival Ruhr (ZFR) am Kemnader See hat sich seit dem Stapellauf 2008 zum Erfolgsformat entwickelt. Am kommenden Freitag, 21. August, stechen die ZFR-Kapitäne Björn Gralla, Heri Reipöler und Lukas Rüger zum achten Mal in See. Und wieder ist Land in Sicht: Im Vorverkauf wurden bisher 65 000 Konzertkarten abgesetzt: Rekord.

So sehr die See-Männer der stete Zuwachs freut: Das Schneller-Höher-Weiter-Prinzip haben sie sich nie zu eigen gemacht. Vom „Sansibar-Effekt“ spricht das Veranstaltertrio, wenn es von der entspannten, chilligen Atmosphäre in der Zeltstadt schwärmt. Gut essen und trinken, plauschen, shoppen: Da wird Kemnade zu Sylt. Exzellente Live-Musik erklingt obendrein. Klar: Die Zahlen müssen stimmen. Aber sie gelten nicht als alleiniger Gradmesser. Wirklich wichtig sei, dass die Menschen ihren Aufenthalt auf dem 25 000-qm-Areal zelebrieren, sagt Lukas Rüger. Mit allen Sinnen. Quasi als Kurzurlaub. Ob mit oder ohne Konzerterlebnis. Das Wohlfühl-Ambiente wirkt: 130 000 Besucher strömten 2014 in die Zeltstadt. 60.000 mit Tagestickets. Und das trotz des meist abschreckenden Fröstelwetters.

LokalesDie Live-Events immerhin sind wetterfest – und genießen einen ausgezeichneten Ruf. Längst sind die stimmungsvollen, oft schweißtreibenden Partys unter Planen weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt. Auch in der internationalen Pop- und Rockszene hat Kemnade einen guten Klang. Anders, weiß Programmmacher Björn Gralla, wäre es kaum denkbar, Stars wie Anastacia, Rea Garvey, Genesis-Legende Steve Hackett, Kraftklub oder Clueso zu gewinnen. Das 5000 Personen fassende Sparkassen-Zelt ist für diese Liga gemeinhin eine Nummer zu klein.

10.000 Fans bei Revolverheld

Achtmal heißt es bereits: ausverkauft. Für die beiden Gastspiele von Revolverheld gibt es seit einer halben Ewigkeit keine Karten mehr. 10.000 Tickets im Vorverkauf bedeuten eine neue Festival-Spitzenmarke. Vergriffen sind auch die Tickets für Dieter Thomas Kuhn, Jochen Malmsheimer, Kraftklub, die Comedy-Senkrechtstarter Luke Mockridge und Enissa Amani sowie die Classic Night, mit der die Zeche-Band und die Bochumer Symphoniker somit eine fulminante ZFR-Premiere feiern. Zur Neige geht das Karten-Kontingent für die 1Live-Comedy und Wilfried Schmickler. Für große Namen wie Anastacia, UB 40, Rea Garvey oder Ärzte-Frontmann Farin Urlaub indes sind noch Tickets vorhanden: bei Preisen bis zu 60,55 Euro (Anastacia) kein allzu großes Wunder…

Wie in den Vorjahren wird Klimaschutz groß geschrieben. Zum einen setzen die Veranstalter auf den öffentlichen Personennahverkehr und das bewährte Mehrweg-System mit bepfandetem Geschirr und Besteck. Zum anderen beziehen sie von den Stadtwerken Bochum 100 Prozent Ökostrom aus Wasserkraft. Auch der Komfort der Besucher steht stets neu im Blickpunkt: „Es gibt diesmal mehr hochwertige WC-Anlagen. Die Sonderlinien der Bogestra für eine stressfreie Anreise wurden aufgestockt. Und durch das Engagement einiger Landwirte können weitere Parkplätze geschaffen werden“, so Heri Reipöler.

Über 300 Einsendungen

Allemal lohnend ist der Zeltfestival-Besuch für zehn WAZ-Leserinnen und Leser. Sie haben beim Gewinnspiel unserer Zeitung, an dem sich über 300 Leser mit Mails und Postkarten beteiligten, Star-Treffen und Freikarten gewonnen.

Besonders groß sein dürfte die Freude bei Gaby Schulz und Andrea Mielsch. Sie sind am Sonntag, 23. August, nicht nur kostenlos dabei, wenn Revolverheld ab 20.30 Uhr im ausverkauften Sparkassen-Zelt ihre Hits wie „Halt dich an mir fest“ oder „Ich lass für dich das Licht an“ anstimmen. Für die beiden Gewinnerinnen stehen Sänger Johannes Strate und seine Band zuvor auch gerne für ein Gespräch („Meet & Greet“), Autogramme und Fotos bereit.

Meet & Greet

Die WAZ verloste zwei weitere Meet & Greet-Treffen für jeweils zwei Leser inklusive Eintrittskarten. Alexander Spengler und Edwin Müller lernen am Mittwoch, 26. August, den Sänger und Songwriter Marc Forster („Au revoir“, „Flash mich“) persönlich kennen, bevor der Berliner um 19 Uhr im Sparkassen-Zelt seine mit Spannung erwartete Zeltfestival-Premiere einläutet.

Auch Manfred Raddatz und Marisibill Müller sind am Donnerstag, 27. August, zu Gast im VIP-Bereich. Dort erwartet sie die irische Band The Script, die mit großartigen Songs wie „Hall of Fame“ oder „Superheroes“ zu den erfolgreichsten europäischen Gruppen avanciert und beim Zeltfestival in diesem Jahr als Geheimtipp gehandelt wird. Ihr Konzert im Sparkassen-Zelt beginnt um 19 Uhr.

Zusätzlich zu den Star-Treffen vergibt die WAZ mit Unterstützung der Stadtwerke zweimal zwei Freikarten für weitere Höhepunkte des Festivals. Erik Antosch und Karin Rasfeld-Körner sind jeweils mit einer Begleitung beim Auftaktkonzert der Rockröhre Anastacia („Paid my Dues“) am Freitag, 21. August (20 Uhr), im Sparkassen-Zelt dabei. Petra Jablowski und Bernd Lehmann dürfen mit Begleitung das Gastspiel von Clueso („Stadtrandlichter“) am Donnerstag, 3. September (19 Uhr), genießen.

Die Meet & Greet-Gewinner werden in Kürze informiert. Die Freikarten liegen in der WAZ-Redaktion an der Huestraße 25 bereit. Viel Spaß!

Weitere Infos auch auf waz.de und auf der Festival-Homepage.

Markt der Möglichkeiten und Gastro-Meile sind Publikumsmagneten 

Ein Publikumsmagnet des Zeltfestivals ist der „Markt der Möglichkeiten“. Waren zum Auftakt 2008 erst 30 Händler vertreten, sind es in diesem Jahr erneut 100 internationale Aussteller. Täglich von 17 bis 23 Uhr (samstags und sonntags ab 12 Uhr) bieten sie extravaganten Schmuck, Mode, Dekorationen, Kunstobjekte, Accessoires, Präsente und vieles mehr als Einzelstücke oder Kleinserien an. Motto: Klasse statt Masse.

Für die ZFR-Veranstalter ist der Kreativmarkt, auf dem sich auch wieder mehrere Ruhrgebietslabels darstellen, längst unverzichtbar. Heri Reipöler: „Ohne diese fantastischen Stände wäre das Erfolgsformat Zeltfestival undenkbar.“ Und auch für die Händler ist der XXL-Basar eine feste Größe. „Die Plätze sind stark gefragt. Es gibt zahlreiche Bewerbungen. Wer einmal dabei war, will in der Regel wiederkommen“, weiß Organisator Peter Lihs, der sich gleichwohl von einigen Partnern trennen muss: „30 Prozent sind jährlich neu. Wir müssen den Besuchern ja auch Abwechslung bieten.“

Mit vielen alten Bekannten wartet derweil die Gastro-Meile auf. Untergebracht in stilvollen Pagodenzelten, sorgen 20 meist regionale gastronomische Betriebe im größten Open-Air Restaurant des Reviers für kulinarische Genüsse von der Currywurst über vegane Spezialitäten bis zum am offenen Feuer gebratenen Lachs. Nach der gelungenen Premiere 2014 gibt es wieder ein Doppelstock-Zelt. Die Trattoria „Viva la Mama“ hält einen Full-Service bereit. Heißt: Hier können die Gäste an Tischen Platz nehmen und bewirtet werden; auch Reservierungen sind möglich. „Die Preise unserer Partner bleiben weitgehend stabil und liegen meist unter zehn Euro“, versprechen die Veranstalter.

Unterhaltung für Kinder

An den Wochenenden ist auch für die Unterhaltung der kleinen ZFR-Gäste gesorgt. Beim Kinderprogramm gibt’s Spaß und Theater mit dem Magischen Baumhaus (22. August), „Findus zieht um“ (29. August), der Sesamstraße (30. August), Volker Rosin, der am 5. September wegen der großen Nachfrage vom Zelt 3 ins Stadtwerke-Zelt wechselt, sowie den „Drei ??? und Du – Zirkus der Rätsel (6. September).

Zusätzlich zu den sechs Kinderveranstaltungen in den Zelten und den täglichen Vorstellungen des Zauberers Kris beherbergt das ZFR an den Wochenenden ein großes Kinderareal. Hier finden die Jungen und Mädchen Spiel- und Bastelangebote. Das Kinderareal ist samstags und sonntags jeweils von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Spaß ist kostenlos: Jungen und Mädchen bis zwölf Jahre haben beim Zeltfestival auch in diesem Jahr freien Eintritt.

Musik und Unterhaltung gibt’s auch für Tagesbesucher 

Von Anastacia bis Revolverheld, von Rea Garvey bis Kraftklub: Topstars schmücken das Zeltfestival. Doch auch abseits der Zelt-Konzerte lohnt ein Besuch: Auf der Piazza-Bühne gibt’s tolle Musik für schmales Geld.

Das Programm auf dem stimmungsvollen Marktplatz reicht von Soul und Rock bis hin zu spanischen Klängen. Zu Gast sind (jeweils ab 18 Uhr) u.a. das Duo Los Gerlachos zum Start am Freitag, die Melancholie-Rocker Kray, das Country-Duo Red Moving Tree, die Newcomer-Band Luka und das Akustik-Trio Behind Blue Eyes. Der Bochumer Sänger & Songwriter Tommy Finke gibt sich ebenso ein Stelldichein wie „The Man and the Mirror“ mit Leonhard-Cohen-Covern und Fali Cortés, Sohn des Flamenco-Virtuosen Rafael Cortès. Papa lässt den letzten Festivaltag am 6. September leidenschaftlich ausklingen. Zum Finale wartet mit dem Australier Jamie Faulkner auch ein weiterer Höhepunkt auf der Piazza-Bühne.

Am 1. September steht der Platz wieder unter dem Motto „Tag des Marktes“. Die Kunsthandwerker, Designer und Händler des „Marktes der Möglichkeiten“ präsentieren schon traditionell ihre Arbeiten.

Ein Wiedersehen voller Tricks und Illusionen feiert Zauberer Kris. Täglich um 17.15 Uhr, an den Wochenenden zusätzlich um 14.30 Uhr, zeigt er seine magische Kunst.

Gäste, die eine Karte für die Shows in den drei Veranstaltungszelten besitzen, haben freien Eintritt zur Piazza-Bühne. Ohne Konzertticket kostet der Zutritt auf das Gelände wie im Vorjahr drei Euro, Kinder bis zwölf Jahre zahlen keinen Eintritt. Die Dauerkarte für alle 17 Tagen (erhältlich im WAZ-Leserladen) und zur Benutzung der ZFR-Buslinien kostet unverändert 10 Euro.

Das Zeltfestival in Kürze 

Zeltstadt ist bis Mitternacht geöffnet

Das Festivalgelände ist montags bis freitags von 17 bis 24 Uhr, samstags und sonntags von 12 bis 24 Uhr geöffnet. Der „Markt der Möglichkeiten“ schließt an allen Tagen um 23 Uhr.

Der Tageseintritt kostet wie im Vorjahr 3 Euro. Mit der ZFR-Card zahlt man für alle 17 Tage zehn Euro. Die Dauerkarte ist im WAZ-Leserladen erhältlich.

Die Sparkasse Bochum betreibt auch in diesem Jahr einen mobilen Geldautomaten. Er steht während der Öffnungszeiten des Festivals im Eingangsbereich zur Verfügung und wird stets rege genutzt.

Einlass in die Zelte eine Stunde vor Beginn

Der Einlass in die Zelte erfolgt in der Regel eine Stunde vor Konzertbeginn. Bei den Kinderveranstaltungen sind es 30 Minuten.

Für Rollstuhlfahrer ist der Zugang zum Festivalgelände und zu den Konzerten zwar möglich. „Allerdings liegen die Zelte auf einer Wiese, die mit Holzboden überbaut ist“, betonen die Veranstalter. Eine behindertengerechte Toilette ist vor Ort. Die Nutzung ist wie auf allen WCs kostenlos.

Behinderte mit ausgewiesener Begleitperson zahlen für die Konzerte nur eine Eintrittskarte. Die Begleitperson hat freien Eintritt.

Stellplätze für Fahrräder stehen bereit

Für Fahrräder stehen einige Stellplätze direkt am Festivalgelände zur Verfügung. „Bitte ketten Sie die Fahrräder nicht an die Notausgänge, da wir sie hier entfernen müssen!“, warnen die Veranstalter.

Das Fundbüro befindet sich am Infostand im Eingangsbereich.

Programmhefte gibt es kostenlos in einer Auflage von 60 000 Exemplaren. Schon seit einigen Tagen liegen die 80-seitigen Magazine an zahlreichen Stellen im Stadtgebiet aus. Während des Festivals sind die Hefte – solange der Vorrat reicht – ebenfalls kostenlos am Infostand erhältlich.

Stadtwerke lassen die Besucher strampeln

Kein Festival ohne Strom: Seit dem Start vor sieben Jahren bezieht das ZFR von den Stadtwerken Bochum zu 100 Prozent Ökostrom aus Wasserkraft. Der Partner der ersten Stunde zeigt bei der achten Auflage aber auch, wie man „Saft“ aus Muskelkraft erzeugen kann. Unternehmenssprecher Christian Seger: „Wir bringen uns neben dem Ökostrom wieder aktiv mit unserem Muskelkraftwerk ein. Erstmals können die Besucher auf bis zu sechs Elektrofahrrädern gleichzeitig strampeln und so einen Turm zum Leuchten bringen.“

Scholz eröffnet Festival am Donnerstagabend

Die Eröffnung des Zeltfestivals nimmt am Donnerstagabend Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz vor mehreren hundert geladenen Gästen vor: eine ihrer letzten Amtshandlungen vor der OB-Neuwahl im September. In einem Grußwort würdigt sie die Aufbauarbeit der ZFR-Macher: „Nicht zuletzt die einzigartige Location am Kemnader See macht das Zeltfestival zu einem absoluten Highlight des Kultursommers im Ruhrgebiet. Freuen wir uns darauf!“