„Das ist ja krass“ – Unternehmer Mirko Lange konnte nicht fassen, was er in dem Brief las, dem ihm vermeintlich die Commerzbank zugeschickt hatte. Und er ist nicht der einzige Empfänger.
Der Inhalt schien seriös und wichtig zu sein. Ein neues Photo-TAN-Verfahren für Commerzbank-Kunden sollte aktualisiert werden. Die Empfänger des Briefes sollten dafür lediglich einen mitgelieferten QR-Code einscannen. Klingt einfach? Vorsicht! Diese Anweisungen solltest du auf keinen Fall befolgen.
Commerzbank: Kunden erhalten plötzlich Brief
Vom Porto über den Briefkopf bis hin zum Design und den Namen der unterzeichnenden Commerzbank-Mitarbeiter schien alles an dem Schreiben täuschend echt zu sein. „Auf den ersten Blick gab es keine Auffälligkeiten“, erinnert sich Lange im Gespräch mit „BuzzfeedNews Deutschland“.
Doch wie dieser Bericht bereits andeutet, handelt es sich bei diesem Brief keinesfalls um echte Post von der Commerzbank – sondern um einen dreisten Betrugsversuch. Die Masche nennt sich „Quishing“ und beschreibt den Versuch, über einen QR-Code an sensible Daten von nichtsahnenden Opfern zu gelangen. Das LKA in Bayern kennt die Masche und steht zur Bekämpfung bereits im Austausch mit ihren Kollegen in NRW.
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Dass Mirko Lange nicht darauf hereinfiel, hatte einen ganz einfachen Grund, den die Kriminellen wohl nicht beachtet hatten: Der Unternehmer ist überhaupt kein Kunde bei der Commerzbank!
Dreiste Betrugsmasche
Kein Wunder also, dass er Verdacht schöpfte. Nach einer kurzen Recherche fand Lange heraus, dass die im Brief namentlich genannten Commerzbank-Mitarbeiter gar nicht mehr bei dem Geldinstitut angestellt sind. Also klingelte der kurzerhand bei der Bank durch – und diese konnte ihm bestätigen, dass aktuell betrügerische Briefe im Umlauf seien und Lange nicht der einzige Empfänger seien.
Genau wie bei Phishing-Mails zeigt auch diese „Quishing“-Variante: Nicht jeder Aufforderung, die man per Mail oder per Post erhält, sollte man einfach blindlings Folge leisten. Sobald auch nur der geringste Zweifel besteht, dass es hier mit rechten Dingen zugeht, ist es besser, die Verantwortlichen kurz zu kontaktieren und die Angelegenheit zu klären.