Pendler und Reisende der Deutschen Bahn müssen sich wieder auf Zugausfälle einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kündigt die nächste Warnstreikrunde an. Mit den Maßnahmen will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen.
Der Streik beginnt ab Sonntagabend (14. Mai) um 22 Uhr und geht bis Dienstagnacht (16. Mai) 0 Uhr. Das hat die EVG am Donnerstag (11. Mai) angekündigt – und auch die Deutsche Bahn bestätige am Donnerstag gegen 13.10 Uhr die Einstellung des Fernverkehrs im besagten Zeitraums.
Der dritte Warnstreik in der Tarifrunde wäre mit 50 Stunden auch der längste. Er soll die Deutsche Bahn, aber auch fast alle der rund 50 weiteren Bahn-Anbieter, treffen.
Deutsche Bahn: Bitter für Pendler! EVG kündigt nächsten Hammer-Protest an
Die Gewerkschaft begründete das mit den stockenden Gesprächen, die seit über zwei Monaten geführt werden. Tarifvorstand Cosima Ingenschay sagte: „Wir werden deshalb noch einmal unübersehbar signalisieren, dass die vorliegenden Angebote erheblich nachgebessert werden müssen. Da sich an den Verhandlungstischen nur wenig bewegt, wird jetzt noch einmal gestreikt.“
Die EVG hat bereits zweimal zu bundesweiten Warnstreiks im Fern- und Regionalverkehr aufgerufen und diesen zum Erliegen gebracht. Die Gewerkschaft verhandelt seit Ende Februar mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen über höhere Tarife für rund 230.000 Beschäftigte. Die nächste Gesprächsrunde mit der Deutschen Bahn ist für den 23. Mai angesetzt.
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Die Gewerkschaft EVG will bei den Verhandlungen mindestens 650 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten herausholen oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, das alles bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Die Deutsche Bahn will sich dagegen am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren, der Ende April erzielt wurde.
DB: „Streik restlos überzogen“
Die Deutsche Bahn hat den von der Gewerkschaft EVG ausgerufenen umfangreichen Streik scharf kritisiert. „Dieser irrsinnige Streik ist völlig grundlos und restlos überzogen“, erklärte Personalvorstand Martin Seiler am Donnerstag. Statt Kompromisse zu suchen, wolle die EVG das Land „unglaubliche 50 Stunden lahmlegen“. Das sei ein Vollstreik ohne Urabstimmung und Millionen Reisende seien davon betroffen.