Am Donnerstag (11. Mai) ließ die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Bombe platzen. Die Gewerkschaft kündigte einen Mega-Streik ab Sonntag bei der Deutschen Bahn an. Über 50 Stunden soll dann der Zugverkehr bundesweit beinahe komplett lahmliegen.
Pendler, die auf die Deutschen Bahn angewiesen sind, reagierten genervt. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov zufolge, soll fast die Hälfte der Bevölkerung gar kein oder weniger Verständnis für den EVG-Streik haben. Schon vor den Osterferien hatte die EVG gemeinsam mit Verdi den Schienenverkehr komplett lahmgelegt. Die Deutsche Bahn zog nun das letzte Register – und hatte dabei Erfolg!
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Deutsche Bahn: Streik abgesagt
So versuchte das Unternehmen, den zweitägigen Streik ab Sonntagabend (14. Mai) in letzter Sekunde auf juristischem Wege zu verhindern. Wie die Deutsche Bahn am Samstagmorgen (13. Mai) mitteilte, habe man einen entsprechenden Eilantrag beim Arbeitsgericht in Frankfurt am Main eingereicht. Zur Begründung hieß es, dass der bundesweite Streik unverhältnismäßig sei und Kunden sowie unbeteiligte Dritte schädige. Weil neben Lokführern auch Beschäftigte in Stellwerken zur Arbeitsniederlegung aufgerufen sind, könnten auch Züge anderer Unternehmen nicht fahren.
Die Deutsche Bahn wies darauf hin, dass sie eine Lohnerhöhung von mehr als zehn Prozent angeboten habe und mehrfach auf die Interessen der Gewerkschaft eingegangen sei. Im Interesse der Kunden habe man nun den Eilantrag gestellt. Die Verhandlung dazu soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Sonntagmittag stattfinden. Doch schon am Samstag gab es Neuigkeiten. Einem Bericht der „Hessenschau“ zufolge konnten sich Deutsche Bahn und die Gewerkschaft auf einen Vergleich vor Gericht einigen. Die EVG erklärte daraufhin, dass sie auf den 50-Stunden-Streik verzichten wolle. Ob es dennoch zu Behinderungen wegen des angekündigten Streiks kommst und welche Auswirkungen die Neuigkeiten für die umgetauschten Tickets hat, ist bislang unklar.
Das fordert die EVG von der Deutschen Bahn
Der EVG sind die bisher angebotenen Lohnerhöhungen zu wenig. Sie fordert für rund 230.000 Beschäftigte 650 Euro mehr Gehalt beziehungsweise 12 Prozent für die oberen Einkommen.
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Die Deutsche Bahn hat hingegen Einmalzahlungen sowie stufenweise Lohnerhöhungen von zehn Prozent bei unteren und mittleren Einkommen sowie acht Prozent bei oberen Einkommensgruppen angeboten.