Veröffentlicht inVermischtes

Deutsche Bahn: Streik-Hammer droht! EVG deutlich – „Könnten die Bahn wochenlang lahm legen“

Die Deutsche Bahn streitet noch immer mit der EVG, und Reisende müssen bangen. Eine Drohung der Gewerkschaft lässt Schlimmstes befürchten.

Deutsche Bahn
© IMAGO/Sven Simon

So hart ist der Job bei DB-Sicherheit

Bahn-Mitarbeiter werden während der Arbeit immer häufiger angegangen.

Ist der Zug für Pendler bald endgültig abgefahren? Nach der jüngsten Tarifrunde droht der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mehr denn je zu eskalieren.

Weil beide Parteien in ihren Positionen festgefahren scheinen, dürften Reisende schon bald wieder in die Röhre gucken. Laut EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay „müssen die Auswirkungen offenbar massiver sein“ als die der bisherigen zwei Warnstreiks.

Deutsche Bahn bald erneut lahm gelegt?

Seit fast zwei Monaten ringen die Deutsche Bahn und die EVG um eine Einigung im Tarifkonflikt, und Tausende Reisende in Deutschland bangen mit. Der nächste Streik scheint aktuell nur eine Frage der Zeit. „Wir könnten die Bahn wochenlang lahm legen“, erklärt Verhandlungsführerin Ingenschay am Freitag (28. April) in der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ). Das System der Bahn sei so fragil, „wenn wir da ein paar Stellwerke rausnehmen, bricht alles zusammen.“

Auch interessant: Deutschlandticket: So nutzt du den Günstig-Tarif für deinen Auslands-Urlaub

Was viele Pendler und Reisende wohl den Angstschweiß auf die Stirn treibt, lockt Bahnchef Richard Lutz offenbar nicht aus der Reserve. Er fordert die Gewerkschaft auf, „die Verhandlungen unverzüglich fortzusetzen und die Tarifrunde nicht weiter in die Länge zu ziehen“. Fahrgäste warten auf Lösungen, Mitarbeiter auf Geld.

Deutsche Bahn: „Zwei Warnstreiks müssten eigentlich reichen“

Doch woran hapert es eigentlich? „Das Problem ist, dass die Bahn unsere Vorbedingungen ignoriert“, gibt Ingenschay an. Darunter fällt der Mindestlohn, der bei der Deutschen Bahn bisher nicht in den Tariftabellen steht – rund 2000 Mitarbeiter erhalten diesen aktuell nur über Zulagen. Die Verankerung des Mindestlohns stellt für die EVG aber die Grundlage der kommenden Verhandlungen dar, sonst „sind die zehn Prozent Lohnerhöhung für die gut 2500 Mitarbeiter gleich weg“.

Die Bahn lehnt diese Reihenfolge, also erst den Mindestlohn in die Tabellen zu schreiben und dann grundsätzlich über weitere Lohnerhöhungen zu diskutieren, strikt ab. Sie bietet stattdessen 13 Euro je Stunde, will diese aber erst ab August 2024 in die Tabellen aufnehmen.


Mehr Themen:


In der Folge droht die EVG jetzt mit erneuten Warnstreiks. „Zwei Warnstreiks müssten eigentlich reichen, um ein verhandlungsfähiges Lohnangebot zu bekommen“, so die Verhandlungsführerin in der SZ. Doch stattdessen provoziere die Bahn weitere Warnstreiks. Die müssen dann womöglich noch massiver als die bisherigen sein, „damit es dem Arbeitgeber wehtut“.

Deutsche Bahn: Reisestarker Mai in Gefahr

Dafür habe die EVG verschiedene Möglichkeiten:  Zum Beispiel, dass die Streiks nacheinander in unterschiedlichen Regionen stattfinden, oder dass Zugbegleiter und andere Berufsgruppen im Wechsel streiken. Wenn dann Fahrdienstleiter in einem Stellwerk der Deutschen Bahn nicht arbeitet, kann kein Zug mehr über diese Strecke fahren – das betrifft dann auch andere Bahnunternehmen.

Ein großangelegter Streik wäre besonders im Mai für Reisende besonders bitter, bietet sich der Monat durch Feiertage und Brückentage für Wochenendtrips an – dazu ist das Deutschlandticket ab 1. Mai gültig und lockt zum Umstieg vom Pkw auf öffentliche Verkehrsmittel. (mit dpa)