Es stehen bittere Zeiten für Pendler bevor. Denn erneut drohen Streiks bei der Deutschen Bahn.
Im Vorfeld der Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn stehen die Zeichen auf Sturm. Laut Claus Weselsky soll das Unternehmen mit der Bitte um einen Weihnachtsfrieden auf die Gewerkschaft zugekommen sein. Doch dem erteilte der GDL-Chef jetzt eine krachende Absage.
Deutsche Bahn: Jetzt drohen neue Streiks
Am Dienstag (31. Oktober) ist der Tarifvertrag zwischen der Deutschen Bahn und der GDL ausgelaufen. Die GDL fordert in der neuen Tarifrunde am 9. November eine 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich sowie 555 Euro mehr für alle. „Das beste Friedensangebot wäre ein Angebot bei den Verhandlungen am 9. November, das auf unsere Forderungen eingeht“, sagte Weselsky.
In NRW hatte die GDL schon im Oktober die Muskeln spielen lassen und zu ersten Streiks aufgerufen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. (mehr dazu hier). Das Problem laut dem GDL-Chef: „Die DB ist nicht bereit, über die Arbeitszeit zu verhandeln.“
GDL schließt Streiks in Weihnachtszeit nicht aus
Deshalb läuft es auf harte Verhandlungen hinaus. Weselsky, bekannt als harter Verhandlungsführer, schließt selbst Streiks zur Weihnachtszeit nicht aus, wie er bereits gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verriet. Die Bitte um einen zweiwöchigen Weihnachtsfrieden der Deutschen Bahn habe er zurückgeschmettert: „Darauf musste ich antworten, dass wir das vom Verhandlungsverlauf abhängig machen, nicht von seiner Wunschliste“, so der GDL-Chef gegenüber der FUNKE Mediengruppe.
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Immerhin schloss Weselsky einen Streik an den Feiertagen aus: „Man sagt zwar, dass ich beinhart, aber nie, dass ich bescheuert bin“, betonte er. Bahn-Vorstand Martin Seiler sagte, dass die Forderungen der GDL die Personalkosten um 50 Prozent in die Höhe treiben würde. Außerdem müssten wegen der Arbeitszeitverkürzung tausende neue Arbeitskräfte eingestellt werden. Das sei nach Aussagen des Bahn-Vorstands angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels „nicht realisierbar“.
Dem entgegnet Claus Weselsky: „Nur durch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen können die Eisenbahnerberufe wieder attraktiver gestaltet werden und der Fachkräftemangel bezwungen werden.“ Die Fronten sind also verhärtet. Keine gute Ausgangslage für die Verhandlungen Anfang November. (mit AFP)