Seit einem guten Monat haben Kunden der Deutschen Post Gewissheit: Auf ihre Briefe müssen sie künftig länger warten. Künftig müssen 95 Prozent der Briefe bei ihren Empfängern erst innerhalb von drei Werktagen ankommen. Derzeit lag die Frist für Postboten bei zwei Tagen (wir berichteten bereits hier).
Nun ist die Postgesetz-Novelle beschlossen worden. Nach dem Bundestag stimmte nun auch der Bundesrat für die Reform des veralteten Postgesetzes, das letztmals 1997 grundlegend novelliert worden war. Doch es wird nicht nur langsamer – sondern auch teurer.
Deutsche Post: Langsamer Briefversand und erhöhte Portkosten
Durch Mails und Chats auf dem Handy hat sich die Alltagskommunikation völlig verändert. Weil die allermeisten Briefe inzwischen eben keine eilige Angelegenheit mehr sind, wird der Zeitdruck gesenkt: Der 80-Prozent-Zustellwert für den ersten Werktag nach Einwurf fällt weg und der 95-Prozent-Wert wird vom zweiten auf den dritten Werktag geschoben. Damit kann die Deutsche Post seine Kosten drücken. Es konnte bereits Geld eingespart werden durch das Einstellen der Briefbeförderung per Flugzeug.
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Doch das ist nicht die einzige Veränderung, die auf die Post-Kunden zukommt. Anfang 2025 kommt die nächste Portoerhöhung. Ein Standardbrief kostet derzeit noch 85 Cent, ab Januar wird er vermutlich teurer sein. Zu dessen Höhe hat die Netzagentur bereits ein Berechnungsverfahren begonnen, hierbei wird sie einen Spielraum zur Anpassung der Preise festlegen. Im Herbst dürfte es eine Entscheidung geben, wie hoch die Erhöhung der Porti der unterschiedlichen Sendungsarten ausfallen wird.
Mehr Automaten und weniger Filialen
Die Gesetzesreform ermöglicht zudem die Aufstellung von Automaten anstelle von Postfilialen. Da immer mehr Einzelhändler mit Postschalter schließen, vor allem in einigen Dörfern, werden nun mehr Automaten aufgestellt.
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Verbraucher werden diese Veränderung des verlangsamten Briefversands allerdings nicht sofort bemerken. Die Laufzeit von Briefen, also die Dauer bis zur Ankunft beim Empfänger, werde sich Anfang 2025 „nicht schlagartig“ verändern, sondern es werde einen graduellen Übergang geben, so Post-Chef Tobias Meyer. Der Übergang werde ein bis zwei Jahre dauern. Das hieße, dass Briefe in manchen Regionen noch 2026 recht schnell zugestellt werden. (mit dpa)