Riesen-Ärger für die Deutsche Post: Denn noch nie war der Frust der Kunden über die Briefzustellung so groß wie 2022! Im Oktober sind bei der Bundesnetzagentur so viele Beschwerden eingegangen wie in keinem Monat zuvor. Und im vergangenen Jahr waren es zudem so viele kritische Eingaben wie noch nie.
Mit etwa 43.500 Beschwerden hat die Deutsche Post fast dreimal so viele wie 2021 erhalten, berichtet „Welt“. Die Beschwerden richten sich gegen die deutsche Brief- und Paketbranche. Der Bonner Konzern begründet diese katastrophale Bilanz mit lokalen Problemen wie ein hoher Krankenstand und der schwierigen Suche nach Arbeitskräften.
Deutsche Post: Kunden gehen auf die Barrikaden
Die Probleme haben im Sommer mit einer hohen Zahl an Corona-Krankmeldungen begonnen. An manchen Orten waren zu wenige Zusteller zugegen. Kritiker werfen der Deutschen Post vor, personell spitz auf Knopf agiert zu haben, um den Umsatz zu erhöhen.
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Pascal Meiser (47) spricht von einem „massiven Renditedruck, der inzwischen auf der Deutschen Post lastet und in dessen Folge immer wieder beim Personal gespart wurde“. Mit dieser Politik müsse endlich Schluss sein, so Meiser weiter.
Politiker fordern Sanktionsmöglichkeit gegen Deutsche Post
Die Deutsche Post hat reagiert und in manchen Zustellbezirken ganz bewusst verlangsamt, die Briefe werden dort nur an jedem zweiten Tag ausgetragen. Im November hat das Management Fehler eingeräumt, die Zustellprobleme hätten inzwischen etwas nachgelassen. Das bestätigt die Bundesnetzagentur.
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Aus der Politik mehren sich aber die Stimmen, die ein Druckmittel befürworten. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Reinhard Houben (62) zur „Welt„: „Die Beschwerdewelle verdeutlicht, dass freundliche Ansprache bei der Post nicht hilft. Eine Sanktionsmöglichkeit wird immer dringlicher.“