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Deutschlandticket viel teurer als geplant? „Preis nicht dauerhaft bei 49 Euro“

Das Deutschlandticket soll der gefeierte Nachfolger des 9-Euro-Tickets werden. Doch könnte es möglicherweise viel teurer als geplant werden?

Deutschlandticket
u00a9 IMAGO / aal.photo

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Keine Frage, das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 war ein voller Erfolg. Viele Menschen, die sonst so gut wie nie mit der Bahn gereist sind, haben das Auto stehen gelassen und sind günstig mit Bus und Bahn gereist. Satte 52 Millionen Mal wurde das 9-Euro-Ticket verkauft.

Logisch, dass jetzt die Massen auf das Deutschlandticket warten, den Nachfolger des 9-Euro-Tickets. Doch es könnte einige Haken aufweisen. Zwar hat sich die Politik auf einen Einführungspreis von 49 Euro geeinigt, mit dem man durch ganz Deutschland reisen kann. Doch die Anzeichen verdichten sich, dass es nach einiger Zeit plötzlich sehr viel teurer wird.

Deutschlandticket viel teurer als geplant?

Dabei sind für viele schon 49 Euro für das Deutschlandticket zu viel. Und beim Preis handelt es sich ausdrücklich um einen Einführungspreis. Im Klartext: Es könnte mit der Zeit teurer werden! Nach den Plänen der Landesverkehrsminister ist ab 2024 eine „Dynamisierung“ in Form eines automatischen Inflationsausgleichs geplant.

Diese Redaktion wollte es schwarz auf weiß von den Verkehrsministerien wissen: Wird das Deutschlandticket definitiv teurer als die kolportierten 49 Euro, spätestens im zweiten Jahr nach Einführung? Maike Schaefer (51, Grüne), Bremer Mobilitätssenatorin: „Die Bundesländer sind mit ihrer Beteiligung am Deutschlandticket bis an die Grenzen des Finanzierbaren gegangen. Es ist die Aufgabe des Bundes, für einen dauerhaft stabilen Preis zu sorgen, um den Bürgern in Krisenzeiten einen bezahlbaren Zugang zur Mobilität zu sichern und die dringend notwendige Verkehrswende zu gewährleisten.“

Bayern prescht vor: „Preis nicht dauerhaft bei 49 Euro“

In Bayern dagegen ist man sich sicher, dass der Preis erhöht werden muss. Ein Sprecher des bayrischen Verkehrsministeriums: „Angesichts der weiter stark steigenden Kosten für Personal, Material und Energie ist davon auszugehen, dass der Preis für das Deutschlandticket nicht dauerhaft bei 49 Euro bleiben wird.“

Saarlands Mobilitätsministerin Petra Berg (58, SPD) unterstreicht, dass das Ticket attraktiv sein muss, um zum Erfolg zu werden: „Die Menschen werden dann verstärkt vom Auto auf den ÖPNV umsteigen, wenn der ÖPNV ebenso einfach zu erreichen ist, wie das Ticket.“ Bund und Länder müssten sich jetzt gemeinsam anstrengen. Mehr Wischi-Waschi denn Klartext…

Hamburg und Sachsen-Anhalt gehen von gleichbleibendem Preis aus

Anders in Hamburg. Dort will man nicht am Preis rütteln, spricht sich stattdessen für Kontinuität aus. Ein Stadtsprecher zu dieser Redaktion auf Anfrage: „Das Vorgehen in Bezug auf Preisanpassungen ist zwischen Bund und Ländern noch nicht abschließend festgelegt. Gleichwohl ist es aus Hamburger Sicht kontraproduktiv, den für die Einführung vorgesehenen Preis von 49 Euro nach wenigen Monaten zu ändern. Es gibt nach jetzigem Stand für den Hamburger Verkehrsverbund (hvv) deshalb auch keine Überlegungen, den Ticketpreis nach wenigen Monaten zu erhöhen.“

Auch in Sachsen-Anhalt geht man davon aus, dass der Preis von 49 Euro erstmal bleibt. Ein Sprecher des zuständigen Infrastrukturministeriums: „Aus Sicht unseres Ministeriums wird nicht davon ausgegangen, dass sich der Preis des 49-Euro-Tickets in diesem Jahr erhöhen wird.“

Sachsen schließt Preiserhöhung nicht aus

Das Sächsische Verkehrsministerium dagegen schließt wiederum eine Preiserhöhung für 2024 nicht aus: „Der Bund hat angekündigt, für 2024 vorerst ausschließlich 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung zur Verfügung zu stellen. Die entstehende Differenz zum Ausgleichsbetrag müsste demnach aus anderen Quellen erwirtschaftet werden. Es besteht daher die Möglichkeit, dass der Ticketpreis im Jahr 2024 steigen könnte.“

In Niedersachsen ist man sich sicher, dass der Preis zumindest für 2023 stabil bleibt. Eine Sprecherin des Verkehrsministeriums: „Eine Erhöhung des Deutschland-Ticketpreises nach einigen Monaten können wir nicht bestätigen.“

Brandenburg und Rheinland-Pfalz lassen künftigen Preis offen

In Brandenburg will man sich noch nicht in die Karten schauen lassen: „Für ab 2024 ist vorgesehen, dass Bund und Länder gemeinsam vereinbaren, wie die Finanzierung des Tickets durch Ticketeinnahmen und die vereinbarten Zuschüsse in Höhe von je 1,5 Milliarden Euro sichergestellt wird. Die Regierungschefs von Bund und Ländern haben sich im November darauf geeinigt, dass sie die weitere Entwicklungfür die Zeit ab 2025 Ende 2024 besprechen werden.“


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Aus Rheinland-Pfalz heißt es: „Der Ticketpreis wird 2023 stabil bleiben. Ob es danach zu einer Preiserhöhung kommt, kann man heute noch nicht absehen, da mit dem 49 Euro-Ticket Neuland betreten wird und daher schwer abzuschätzen ist, ob die bereitgestellten Gelder ausreichen.“ Es bleibt also spannend…