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Die Hochzeitstorte – Süßes mit Geschichte

Die Hochzeitstorte – Süßes mit Geschichte

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Foto: Getty
Ihren feierlichen Auftritt hat sie meist um Mitternacht – die Hochzeitstorte. Süß soll sie sein, mehrstöckig, meist ganz einfach imposant. Doch kaum jemand kennt noch die Sagen und Bräuche dahinter: von Römern, Kaffeebohnen, symbolträchtigen Zutaten und dem richtigen Anschneiden der Torte.

Essen. 

Sie ist groß, meistens süß und sieht einfach umwerfend aus: Neben der Braut kommt auch der Hochzeitstorte eine ganz besondere Rolle zu, wenn zwei Liebende den Bund fürs Leben schließen. Um die geschichtete Leckerei ranken sich ungezählte Bräuche und Rituale, die Sage von den zwei Kaffeebohnen ist dabei noch die bekannteste: Zwei Bohnen werden in der Torte mit eingebacken, eine geröstete und eine ungeröstete. Wer auf die geröstete Variante trifft, dem winkt in absehbarer Zeit der Sprung ins Eheglück, die andere Bohne verheißt dagegen ein Leben als Single.

Die Hochzeitstorte gehört zu den Höhepunkten einer Hochzeitsfeier und stammt entweder aus professioneller Hand oder aber wird von guten Freundinnen gebacken und hat meist ihren großen Auftritt um Mitternacht. Vorsichtig und gemessenen Schrittes wird sie in der Regel in den Saal getragen. Dagegen kannten die Römer kein Pardon: Sie zerbrachen den damals angesagten Mandelkuchen über dem Kopf der Braut, die Hochzeitsgäste sammelten und aßen die Krümel – in der Hoffnung auf Glück und Gesundheit. Die erste Hochzeitstorte, die in der auch heute noch klassischen Turmform auf den Tisch kam, gestaltete ein englischer Konditor im 18. Jahrhundert. Fünf Etagen pures Vergnügen für Naschkatzen symbolisieren Geburt, Kommunion und Konfirmation, Hochzeit, Kinder und den Tod.

HeiratenMarzipan gehört dabei in den meisten Fällen zu den wichtigsten Zutaten und ist weit mehr als Dekoration. Denn die süße Masse wird aus Mandeln, Rosenöl und Zucker hergestellt und jedes für sich will dem glücklichen Paar etwas ganz besonderes sagen: Die Mandeln stehen zum einen für das Glück, wegen ihres bitteren Geschmacks aber auch für die schlechteren Zeiten im Leben und die Rosen für die große Liebe.

Ganz wichtig: Der Anschnitt der Hochzeitstorte. Denn wie so vieles an diesem Tag ist auch dies ein symbolischer Akt. Gemeinsam schneidet das Brautpaar das erste Stück Kuchen aus der Torte. Wer in dieser Situation die Oberhand behält, hat auch in der Beziehung das Sagen, orakeln gerne die Gäste.