Das deutsche Pfandsystem sucht weltweit seinesgleichen. Zum Jahreswechsel wurden auch noch Kunststoff-Flaschen für Molkereiprodukte in die Pfandpflicht einbezogen. Doch die Rückgabe von Pfandflaschen an den entsprechenden Automaten bei Edeka und anderen Supermärkten sorgt immer wieder für Irritationen und Ärger.
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Aktuell schlägt ein Beispiel aus einer Edeka-Filiale hohe Wellen in den sozialen Medien. Auf „Reddit“ hat ein Nutzer einen Aushang geteilt, der nicht nur Hunderte Kommentare voller Hohn und Spott nach sich zog, sondern auch gravierende Vorwürfe.
Edeka-Markt will Pfand nur bis 5 Euro auszahlen
Bei dem besagten Edeka-Markt soll es sich um eine Filiale in München handeln. Auf dem Zettel am Pfandautomaten heißt es: „Ab einem Betrag von 5 Euro zahlen wir nur noch auf Gutscheinen aus. Danke für Ihr Verständnis.“ Doch schon einer der ersten Kommentatoren hat überhaupt Verständnis, ganz im Gegenteil. Sein Statement: „Einfach Anzeige aufgeben bei der Polizei, das ist illegal.“ Drei weitere Nutzer reihen sich mit diesem Kommentar-Dreiklang ein: „Frechheit sowas“ – „Ekelhaft sowas“ – „Illegal sowas“.
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Allerdings wird die Diskussion im weiteren Verlauf dann doch noch etwas differenzierter geführt. Viele Nutzer schlagen vor, das Edeka-Team sozusagen mit den eigenen Waffen zu schlagen. Zwei Beispiele: „Einfach bei 4,75 einen Bon ziehen. Gibst dann halt vorne an der Kasse vier Bons ab!“ – „Also pro 19 Einwegflaschen jeweils einen Bon ziehen. Deren Problem, wenn die Bonrollen so schnell leer werden.“
Ärger über ständig besetzte Pfand-Automaten
Nun gibt es allerdings Kunden, die die Geduld und Toleranz mancher Supermärkte auf eine harte Probe stellen. Erst vor wenigen Tagen sorgte auf „Reddit“ ein Lidl-Kunde mit einem Pfandbon über mehr als 200 Euro für Aufsehen (>>> hier die ganze Geschichte).
In diese Richtung gehen auch einige kritischen Kommentare bei dem aktuellen Edeka-Fall. Da fragt ein Nutzer den Autor des Posts: „Warum hast du so viel Pfand und warum willst du andere damit nerven, die Automaten ewig zu besetzen? Egoist?“
Ein weiterer Nutzer stimmt mit ein und schlägt sich auf die Seite von Edeka: „Wieso sollte es kundenfreundlich sein, unbegrenzte Pfandannahme zu ermöglichen? Ich bin dankbar, wenn die Dinger nicht von irgendwelchen Banden und berufsmäßigen Sammlern verstopft sind, die gerade leider mal fünf Einkaufswagen voll einschmeißen.“ Und wiederum ein anderer User stellt diese Frage in Richtung Edeka: „Warum machen die das? Scheinbar sind sie dagegen, den Leuten größere Summen Bargeld auszuzahlen. Ich find’s unlogisch, normalerweise sollte doch genug Geld in die Kasse kommen. Wenn man es an Pfandsammler gibt, muss man es nicht zur Bank bringen.“
Die Warum-Frage hat diese Redaktion auch Edeka gestellt und um Stellungnahme gebeten. Doch die Anfrage blieb unbeantwortet. Mehr Informationen gibt es hingegen bei der „Deutschen Pfandsystem GmbH“ (DPG). Demnach sind Händler verpflichtet, das Pfand für die leere Verpackung zu erstatten. Weder diese sogenannte Rücknahmeverpflichtung noch die Höhe des auszuzahlenden Pfandes dürfen an Bedingungen geknüpft werden.
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Es gibt nur eine Pfand-Bedingung, an die sich Kunden bei Edeka und anderen Supermärkten halten müssen: die Ablauffrist. Diese beläuft sich nach aktuellem Recht auf drei Jahre nach Ende des aktuellen Jahres. Pfandbons aus dem Jahr 2024 können also bis zum 31. Dezember 2027 in der Filiale, in der sie ausgestellt wurden, eingelöst werden.