In Deutschland wird wieder gehamstert – und das vollkommen grundlos, wie viele Experten sagen. Ein Vorfall in einem Edeka im Kreis Asperg, bei Stuttgart, ist nur eines von vielen Beispielen dafür, dass die Situation sich langsam aber sicher zuspitzt.

In dem Edeka sind, wie auch in vielen anderen Filialen, Mehl und Öl nur noch in geringen Mengen verfügbar und werden deshalb rationiert verkauft. Das sorgt hier für großen Ärger.

Edeka: Polizeieinsatz wegen Öl-Rationierung – Kunden rasten komplett aus

In der Filiale kam es zu einer Eskalation, als eine Gruppe unzählige Liter Sonnenblumenöl kaufen wollte. Als sie nicht bekamen, was sie wollten, ging der Streit los. Zwei Frauen und drei Männern hatten vor, 30 Liter von dem zurzeit kostbaren Gut zu kaufen, allerdings war seitens des Marktes nur eine Flasche pro Person erlaubt.

„Als ich die Kunden darauf hinwies, wurde ich von Männern aus der Gruppe beschimpft“, so die Besitzerin des Supermarktes, die an der Kasse saß. „Sie haben behauptet, dass sie extra 60 Kilometer gefahren seien.“ Als das nichts nütze, wurden die Kunden aggressiv. „Sie drohten, ich würde den nächsten Tag nicht mehr erleben und sie würden hier alles kaputtschlagen“, erzählte sie „Bild“.

Edeka: Streit wegen Lebensmittel-Rationierung – kein Einzelfall

Dann eskalierte die Auseinandersetzung. Ein Mitarbeiter kam, mit einem Nudelholz bewaffnet, der Chefin zur Hilfe. Auch andere Kunden mischten sich ein. Einer der Aggressoren rannte nach draußen und kam mit einem großen Stein in der Hand zurück in den Laden und drohte damit.

„Erst als sie merkten, dass eine Nachbarin die Polizei gerufen hatte, sind sie verschwunden.“ Als die Beamten dann eintrafen, hatte sich der Trubel gelegt. Sie ermitteln nun wegen Bedrohung.

Auch in einem Rewe-Markt in Bayern wurde der Filialleiter übel beschimpft, weil ihm Kunden auf einen Schlag 500 Kilogramm Mehl und 150 Liter Rapsöl abkaufen wollten. Doch so viel hatte der überhaupt nicht vorrätig.

Edeka: „Schwarzmarkt“ für Öl und Mehl – Rationierungen machen Kunden verrückt

Die Verbraucherzentrale NRW beobachtet währenddessen den Wachstum eines neuen „Schwarzmarktes“ für Öl und Mehl. Teilweise würden Verkäufer Speiseöl für 15 Euro pro Flaschen anbieten und bei Ebay gebe es sogar ein Angebot für 200 Euro für eine einzige Flasche Sonnenblumenöl.

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Informationen zum Lebensmittelhändler Edeka:

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Ein Mann aus Gütersloh biete in einer Facebook-Gruppe Mehl und Öl für jeweils drei Euro pro Packung an, die er nach eigenen Angaben bei einem Großeinkauf in Tschechien erworben habe.

Edeka: Hamstern komplett sinnlos – „Nur das Resultat des Kaufverhaltens“

Der Filialleiter eines Edeka-Marktes in Voerde kritisiert das Hamster-Verhalten der Kunden zutiefst. „Die Menschen sind der Meinung, dass sie jetzt wieder horten müssen“, so Andre Stepper. „Aber die leeren Regale sind nur das Resultat des Kaufverhaltens.“ Experten geben immer wieder Entwarnung: Die Lebensmittelversorgung in Deutschland sei nicht gefährdet. Das Hamstern sorge vorrangig dafür, dass die Produkte knapp würden.

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Filialleiter Stepper sieht jedoch auch gegenteiliges Verhalten bei den Kunden. „Wir hatten vor dem Laden Container stehen. Viele kauften Hygieneartikel und spendeten sie“, erzählt der Chef erfreut der „Bild“. „Die Container wurden inzwischen ins Kriegsgebiet gebracht. Das ist toll.“

Kaufland mit wichtiger Neuerung – jetzt gibt es auch DARAUF Pfand

Wie der Lebensmittel-Riese bekannt gab, wird es in dem Supermarkt bald nicht mehr nur auf Plastikflaschen Pfand geben (Hier alle Infos). (mbo)