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Edeka, Rewe und Co.: Dir wird an der Theke ein Stück Wurst angeboten? Dahinter steckt dieser Trick

Dir wird bei Edeka oder Rewe an der Frischetheke mal wieder ein Stück Käse oder Wurst angeboten? Damit verfolgen die Märke ein ganz bestimmtes Ziel.

© imago/Panthermedia

Supermarkt vs. Discounter: Das ist der Unterschied

Mit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.gibt es in Deutschland viele verschieden Lebensmittelmärkte. Bei den einen handelt es sich um Supermärkte, bei den anderen um Discounter. Doch wo ist der Unterschied?

Wer regelmäßig bei Edeka, Rewe oder anderen großen Supermärkten einkaufen geht, hat es sicher schon erlebt: An der Frische-Theke oder einem gesonderten Stand werden den Kunden immer wieder kostenlose Käse-Stücke oder Wurst-Scheiben angeboten.

Die meisten Kunden nehmen die Gratis-Probe gerne an und versüßen ihren Einkauf mit dem Verzehr des kleinen Häppchens. Supermärkte wie Edeka oder Rewe verfolgen mit dieser Geste allerdings meist ein ganz bestimmtes Ziel.

Edeka, Rewe und Co.: Die Idee hinter Käse-Proben

Marketing-Experte Roger Rankel erklärt, dass es den Märkten dabei weniger um eine Geste der Gastfreundlichkeit geht. Stattdessen sollen diese kleinen Geschenke den Kunden in Supermärkten wie Edeka oder Rewe zum Kaufen animieren.

„Es ist erwiesen, dass wir mit höherer Wahrscheinlichkeit etwas kaufen, wenn wir zum Beispiel in einem Kleidergeschäft einen Espresso serviert bekommen oder einen Prosecco oder so etwas“, sagt Rankel dem „Focus“: „Das hat etwas mit sozialem Ausgleich zu tun, den man gerne schaffen möchte.“

Und weiter erklärt der Marketing-Experte: „Ebenso ist es mit dem Stück Käse, das Sie an der Käsetheke angeboten bekommen. Irgendwann fühlt man sich dann verpflichtet, etwas zu kaufen.“

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Edeka, Rewe und Co.: Die Kontrastmethode

Zudem erklärt Rankel ein weiteres psychologisches Phänomen, an dem auch Supermärkte wie Edeka oder Rewe sich gerne bedienen: „Sagen wir mal, sie verkaufen einen Rasierer für 79 Euro und es gibt noch einen zweiten Rasierer in dem Geschäft, der 99 Euro kostet. Beide Rasierer sind gleichwertig, dann kaufen die meisten Menschen den günstigeren.“

Rankel weiter: „Wenn es jetzt aber einen dritten Rasierer gibt, der mit zum Beispiel 159 Euro deutlich teurer ist, dann erscheint auf einmal das mittlere Produkt für 99 Euro, das vorher noch das teurere war, jetzt günstig. Das nennt sich die Kontrastmethode.“



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