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Erdbeben in der Türkei: Linken-Chefin Wissler mittendrin – ihre Schilderungen sind schockierend

Das Erdbeben in der Türkei hat Linken-Chefin Janine Wissler nach einem Treffen mit kurdischen Oppositionellen erwischt. Sie berichtet von chaotischen Zuständen.

Unter Schock: Linken-Chefin Janine Wissler berichtet von chaotischen Zuständen nach dem Erdbeben Foto: Imago / Christian Spicker

Eine Dienstreise in den Osten der Türkei wurde für Linken-Chefin Janine Wissler zum Albtraum. Mitten in der Nacht wurde sie in der Stadt Diyarbaki aus dem Schlaf gerissen. „Es war ein sehr, sehr heftiges und langes Beben“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP telefonisch. Ganze Wohnblöcke seien „zusammengestürzt“.

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Wissler war geschockt. Mit einer Stärke von 7,8 war es das stärkste Beben, das die Region seit Beginn der Aufzeichnungen erschüttert hat. Sie sagt, auch Einheimische hätten ein Beben dieser Stärke noch nie erlebt hätten.

Erdbeben in der Türkei erschüttert die ganze Welt

„Wir müssen raus“, hätten ihre Begleiter ihr in der Nacht im Hotel zugerufen. Alle seien auf die Straße gerannt, „überall Menschen, teils nur in Sandalen, bei Minusgraden“, erzählte sie. Auf der Straße hätten dann alle abgewartet, auch wegen der vielen Nachbeben, die den Ort danach noch erschütterten.

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Die Lage war nach Wisslers Worten am Morgen „chaotisch“. Immer noch seien Menschen unter den Trümmern eingeschlossen. Es seien nicht nur kleine Häuser eingestürzt, sondern ganze Blocks. Vor Ort werde dringend Hilfe gebraucht.

Erdbeben forderte 912 Tote in der Türkei

In Diyarbakir. wo Wissler mit Vertretern der pro-kurdischen HDP-Opposition zusammengetroffen war, kamen nach vorläufigen Angaben mindestens 14 Menschen ums Leben, 225 Menschen wurden verletzt. Im gesamten Südosten der Türkei starben mindestens 912 Menschen, mehr als 5380 wurden verletzt.

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Auf der syrischen Seite der Grenze starben nach Angaben der Behörden in den von der Regierung kontrollierten Gebieten 326 Menschen, mehr als tausend wurden verletzt. Mehr als 120 weitere Menschen starben in den Rebellengebieten.

Erdbeben nach Treffen mit der Opposition

Wissler wollte am Dienstag dem sogenannte Kobane-Prozess gegen hochrangige Vertreter der Halklarin Demokratrik Partisi (HDP) in Ankara beiwohnen, darunter die früheren HDP-Chefs Selahattin Demirtas und Figen Yüksekdag. Trotz Schneefalls konnte sie am Vormittag von Diyarbakir nach Ankara fliegen. In der überwiegend kurdischen Stadt im Osten des Landes war der Flugverkehr wegen heftiger Schneefälle teilweise eingeschränkt.



Bei dem Prozess in Ankara sind 108 Oppositionelle angeklagt. Ihnen drohen langjährige Haftstrafen. Eine Verurteilung der Angeklagten würde nach Ansicht der Linken dem Bestreben der türkischen Behörden Rückenwind geben, die HDP noch vor den türkischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Mai zu verbieten. (mit afp)