Jeder zusätzliche Arbeitstag bringe einen Gewinn von rund 230 Millionen Euro, so ein UVB-Chef in der „tagesschau“. Das klingt nach einem volkswirtschaftlichen Gewinn, aber nach einem absoluten Verlust an Freizeit. Apropos Freizeit: Jetzt wird gefordert, dass nur noch sonntags gearbeitet werden darf.
Logisch, dass diese Forderung eine absolute Meinungslawine ausgelöst hat.
Arbeiten statt Freizeit: UVB-Chef fordert Verlegung der Feiertage
Nun hat die Unternehmervereinigung Berlin-Brandenburg (UVB) einen echten Kracher rausgehauen! Sie schlagen vor, Feiertage wie den Tag der Deutschen Einheit, den Internationalen Frauentag oder sogar den Pfingstmontag künftig einfach auf den Sonntag zu verlegen. Warum? Na, weil der Werktag dann nicht verloren geht, und – Überraschung – Berlin könnte die Wirtschaft mit einem zusätzlichen Arbeitstag um satte 230 Millionen Euro ankurbeln. So die Theorie von UVB-Chef Alexander Schirp.
Der Frauentag, der seit 2019 gesetzlich gefeiert wird. „Das ist ein weltweiter Tag, der ist am 8. März und trotzdem spricht aus unserer Sicht nichts dagegen, am folgenden oder davorliegenden Sonntag die Sache zu würdigen“, so der UVB-Hauptgeschäftsführer.
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Das heißt: Statt am 8. März könnte der Feiertag einfach auf den darauf folgenden oder vorherigen Sonntag fallen. Und plötzlich hätten alle mehr Zeit zu arbeiten – und weniger Zeit für Freizeit! Doch nicht nur über die Verlegung dieses Feiertages spekuliert er, sondern auch über den am 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit).
Aber nicht alle sind von dieser Idee begeistert, denn Politiker, Gewerkschaften und die Grünen stehen der Forderung eher skeptisch gegenüber. Michael Kellner von den Grünen in Brandenburg findet es nicht so toll, wenn man das Problem mit weniger Feiertagen „lösen“ möchte. Stattdessen bräuchte es gezielte Investitionen in Bildung, Infrastruktur und den Klimawandel.
Kritik an Forderung: Feiertage sind wichtig
Aber es geht noch weiter: Cansel Kiziltepe, die Berliner Arbeitssenatorin von der SPD, sieht das Ganze noch etwas kritischer. Der 8. März sei nicht einfach irgendein Tag, sondern ein weltweiter Aktionstag für Frauenrechte, der in Berlin hart erkämpft wurde. Kiziltepe stellt in den Raum, dass dieser Vorschlag vielleicht nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch ziemlich fragwürdig ist.
Und auch Tuba Bozkurtz, Sprecherin für Industrie und Digitalwirtschaft der Grünen fordert: „Ich fordere den UVB auf, lieber die eigenen Hausaufgaben zu erledigen im Kampf um Fach- und Arbeitskräfte.“
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Verdi, IG Metall und Co. sind ebenfalls alles andere als begeistert. Andrea Kühnemann von Verdi findet es unpassend, gerade den Frauentag zu streichen. So betont sie: „Ausgerechnet den Frauentag als Feiertag wieder abzuschaffen, ist wohl eher ein Altherrenwitz als ein ernst gemeinter wirtschaftspolitischer Vorschlag.“ Und weiter meint sie, dass man eher die Krankentage in den Griff bekommen muss, anstatt einfach zu sagen: Weniger Feiertage, mehr arbeiten.
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Die UVB hat mit ihrem Vorschlag wohl eher einen sauren Apfel serviert, der nicht jedem schmeckt. In jedem Fall bleibt spannend, wie dieser Vorstoß weiter diskutiert wird.