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Flug nach Mallorca sorgt bei Eurowings-Passagieren für Entsetzen – „Noch nicht erlebt!“

Der Flug nach Mallorca wird für ein Paar aus Essen zur nervlichen Zerreißprobe. Allerdings sind sie längst kein Einzelfall.

Flug nach Mallorca Eurowings
© imago images/Eibner

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In der Hochsaison starten besonders viele Flieger von Deutschland in Richtung Mallorca. Kein Wunder, immerhin ist die Baleareninsel das Lieblingsreiseziel vieler Deutscher. Genauso wie ich konnten auch Claudia B. und Michael S. es am Sonntag (28. Juli) kaum erwarten, endlich ihren Flug nach Mallorca anzutreten. Für die einen ging es in den langersehnten Urlaub, für mich wieder an die Arbeit an der Playa de Palma.

Auf das Paar aus Essen wartete auf Mallorca ein Kreuzfahrtschiff der Aida-Flotte. Die beiden Urlauber fieberten bereits ihrer elftägigen Reise nach Lissabon entgegen. Doch am Flughafen Düsseldorf drohte ihnen plötzlich der Supergau.

Flug nach Mallorca: Ärger beim Boarding

Um 15.45 Uhr sollte die Eurowings-Maschine abheben, das Boarding dementsprechend eine halbe Stunde vorher starten. Auch ich habe an diesem Tag ein Flug-Ticket gebucht. Um kurz nach 15 Uhr stellen sich die ersten Passagiere bereits zum Boarding an, einen Ausruf hat es zu diesem Zeitpunkt nur für die Fluggäste, die am Notausgang sitzen gegeben. Ich passe mich dem Gruppenzwang an und sitze wenige Minuten später im Flugzeug.

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Doch das Boarding verlief offenbar nicht bei allen Passagieren so reibungslos. Als der Flieger bereits abheben sollte, setzen sich plötzlich Claudia B. und Michael S. neben mich. Die beiden sind ganz aufgebracht. „Ich habe so was noch nie erlebt. Ich habe für den Flug viel Geld bezahlt und alles ordnungsgemäß gebucht. Das ist eine absolute Frechheit und ich werde mich beschweren“, wütet die 58-jährige Urlauberin.

Doch was war passiert? Obwohl sie rechtzeitig am Gate waren und den Check-in sowie eine Sitzplatzbuchung besaßen, war ihr Platz im Flieger offenbar nicht mehr sicher. Eine richtige Begründung hätten sie von den Mitarbeitern am Eurowings-Schalter nicht bekommen, dafür jedoch eine patzige Antwort auf ihre Fragen.


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„Sie kriegen jetzt einen anderen Platz. Seien Sie froh, dass sie überhaupt mitfliegen. Es gibt Passagiere, die noch gar keinen Platz haben. Wenn sie jetzt so weitermachen, dann fliegen sie gar nicht mit“, sei die Reaktion einer Eurowings-Mitarbeiterin gewesen. Im Flugzeug erklärte ein Flugbegleiter, dass eine Überbuchung der Grund für die Unannehmlichkeiten sei. Einige Passagiere mussten dementsprechend sogar draußen bleiben – ein Unding für Claudia und Michael.

Überbuchung – DAS kannst du tun

Wir haben die Airline mit den Vorwürfen konfrontiert. „Die teilweise Überbuchung von Flügen ist eine gängige Praxis im Airline-Business, um wettbewerbsfähige Preise anbieten und hohe Auslastungen erreichen zu können. Dabei erlaubt die systemseitige Sammlung historischer Daten eine Berechnung der Zahl möglicher Passagiere, die nicht zu ihrem gebuchten Flug erscheinen – sogenannte ‚No Shows'“, erklärt eine Eurowings-Sprecherin.

Tatsächlich wird dieses Vorgehen seit Jahren von diversen Fluggesellschaften praktiziert – zum Leidwesen einiger Passagiere. Die beiden Kreuzfahrt-Urlauber sind heilfroh, dass sie ihre Flüge über die Aida direkt gebucht haben. Somit legt das Schiff nicht ohne sie ab, hätten sie separat gebucht und am Ende zu den Pechvögeln gehört, dann hätte sogar das Schiff ohne sie die Reise angetreten, wenn sie nicht rechtzeitig da gewesen wären.

Komplett im Stich gelassen werden die Betroffenen von den Airlines allerdings nicht. Eurowings zum Beispiel bietet in solchen Fällen folgende Leistungen an:

  • Die sofortige Umbuchung auf einen Alternativflug
  • Umfangreiche Betreuungsleistungen wie Mahlzeiten, Erfrischungen, eventuell eine Hotelübernachtung inklusive möglicher anfallender Transferkosten, Erstattung von Kosten für die Nutzung von Kommunikationsmitteln
  • Eine monetäre Entschädigung. Die Höhe der Entschädigung ist gestaffelt nach der Entfernung der Reise und der Zeitspanne der verzögerten Ankunft am Reiseziel. Die Ersatzleistungen gelten unabhängig von der gewählten Buchungsklasse.

Die Verbraucherzentrale warnt davor, freiwillig auf die Beförderung zu verzichten, denn dann würde der Anspruch auf Ausgleichszahlungen und Betreuungsleistungen verfallen. So oder so: Stress, Zeit und Nerven, die sich Passagiere kurz vor ihrem Urlaub sicherlich gerne ersparen würden.