Zehntausende Menschen, die über FTI gebucht hatten, wollten in den kommenden Wochen in den Urlaub fliegen. Dann rutschte der Reiseveranstalter in die Insolvenz. Die Betroffenen erlebten über Tage hinweg ein Wechselbad der Gefühle, sie bangten und beteten (>>> hier ein Beispiel aus Dortmund). Für viele stirbt jetzt die letzte Hoffnung.
+++ Wie kam es zur Insolvenz? Hier mehr dazu: FTI: Jetzt herrscht bittere Gewissheit – Zehntausende bangen um ihren Urlaub +++
Während alle Reisen ab 4. Juni zunächst abgesagt wurden, da FTI keinen reibungslosen Ablauf garantieren konnte, keimte Hoffnung für die Zeit nach dem 10. Juni auf (>>> hier die Einzelheiten). Der vorläufige Insolvenzverwalter Axel Bierbach deutete nämlich am 5. Juni an, dass hinter den Kulissen an einer Lösung gearbeitet werde.
FTI-Insolvenz: Jetzt doch alle Reisen bis 5. Juli storniert
„Wir loten mit Hochdruck sämtliche Möglichkeiten aus, um die gebuchten Reisen ab einem frühestmöglichen Zeitpunkt wie geplant von anderen Reiseanbietern durchführen zu lassen“, so Bierbach. Gespräche mit anderen Anbietern seien im Gange und es bestehe die Hoffnung, „eine Lösung für Reisen ab spätestens 1. Juli zu finden“.
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Doch jetzt herrscht bittere Gewissheit. Es fallen viele weitere Reisen aus. Weder der 10. Juni noch der 1. Juli sind als Stichtage zu halten. FTI hat alle Reisen in den nächsten vier Wochen gestrichen. Zusammen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter und dem Reisesicherungsfonds sei entschieden worden, alle Reisebuchungen über die FTI Touristik, die Vertriebsmarke 5vorFlug und die BigXtra Touristik mit Abreisetermin bis einschließlich Freitag, 5. Juli, zu stornieren, teilte Europas drittgrößter Reiseveranstalter mit Sitz in München mit. Ob Pauschalreisen ab 6. Juli von anderen Anbietern durchgeführt werden können, sei offen. Das klingt alles andere als hoffnungsvoll.
Insolvenzverwalter will Reisen ab 6. Juli möglich machen
„Eine Lösung erscheint möglich, aber nicht in den nächsten Tagen“, sagte Insolvenzverwalter Bierbach. Die Absage aller Reisen mit Urlaubsantritt in den kommenden vier Wochen gebe den Kunden Planungssicherheit und Flexibilität. Sie lässt aber auch viele Urlaubsträume endgültig platzen. Die Entscheidung betrifft alle Pauschalreisen, Einzelbuchungen und Einzelleistungen. Die zum FTI-Konzern gehörende Tochtergesellschaft BigXtra Touristik hatte am Donnerstag (6. Juni) ebenfalls Insolvenzantrag beim Amtsgericht München gestellt.
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Ziel sei es jetzt, Urlaubern ab dem 6. Juli eine Reise in der geplanten Zeit an das geplante Ziel zum vereinbarten Reisepreis unter Anrechnung der bereits geleisteten Anzahlung zu ermöglichen, sagte Bierbach. Gerade für Kunden mit hohen Anzahlungen oder kleinem Budget wäre dies eine Möglichkeit zu reisen, ohne auf die Erstattung der bereits bezahlten Reisekosten durch den Reisesicherungsfonds DRSF warten zu müssen. Aber angesichts der bevorstehenden Sommerferien müsse die Entscheidung, ob alle übrigen Buchungen storniert oder von anderen Anbietern übernommen werden, sehr schnell fallen. Die Verhandlungen mit Konkurrenzunternehmen liefen. (mit dpa)