Stell dir vor, du brauchst beim nächsten Behördengang oder bei der Polizeikontrolle keinen Ausweis mehr aus der Tasche zu kramen – sondern zückst einfach dein Handy.
Klingt surreal, oder? Doch genau das wird nun bald Reailtät – dank dem „EUDI-Wallet“. Was das bedeutet, erfährst du hier: Alle wichtigen Infos im Überblick.
„EUDI-Wallet“ ab 2027: Alle Infos im Überblick
Bei dem EUDI-Wallet, kurz für European Digital Identity Wallet, handelt sich sozusagen um eine digitale Brieftasche für Ausweise, Führerschein, Gesundheitskarte & Co.. Diese soll ab 2027 in der gesamten EU gelten – und das ganz offiziell und legal. Die EU arbeitet derzeit mit Hochdruck an der App, und die ersten Einblicke auf GitHub zeigen: Der Prototyp funktioniert bereits, mit klar strukturiertem Menü, auswählbaren Dokumenttypen und voller Kontrolle darüber, welche Daten geteilt werden.
+++ Führerschein: Keine Prüfung benötigt – diese Regelung kennt kaum ein Autofahrer +++
Der Clou: Im Gegensatz zu bisherigen Drittanbieter-Apps wie Verimi sollen sich Bürger mit dem EUDI-Wallet wirklich gültig ausweisen können – zum Beispiel bei einer Verkehrskontrolle oder beim Hotel-Check-in. Außerdem lassen sich damit sogar ein Bankkonto eröffnen, die Steuererklärung einreichen oder europaweit ärztliche Rezepte speichern und einlösen. Und das Beste? Das Ganze soll auch offline funktionieren. Klingt fast zu gut, um wahr zu sein – aber es nimmt konkrete Formen an.
Deutschland arbeitet parallel an einer eigenen Version des Wallets, basierend auf den EU-Standards. Auch Unternehmen und Organisationen dürfen künftig eigene Varianten entwickeln – solange sie den gemeinsamen Anforderungen genügen. Die Daten liegen dabei verschlüsselt auf deinem Handy, geschützt durch Sicherheitsfeatures wie PIN oder biometrische Sperre. Nur du entscheidest, wer welche Infos sehen darf – jede Weitergabe braucht deine Zustimmung.
Achtung vor Datenmissbrauch
So praktisch das klingt: Die Wallet ist kein Selbstläufer. Weil alles über zentrale Verwaltungsserver läuft, sind die Anforderungen an IT- und Datenschutz enorm. Theoretisch könnten Angriffe auf diese Systeme sensible Daten gefährden – deshalb will die EU den Quellcode öffentlich machen, um Transparenz und Kontrolle zu ermöglichen.
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Dennoch sollte man achtsam sein, denn wer achtlos jedem Online-Dienst Zugriff erlaubt oder seine Wallet-PIN herumliegen lässt, öffnet Tür und Tor für Datenmissbrauch oder Identitätsdiebstahl.