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Führerschein-Entzug bei Rentnern – jetzt kommt der Fahrerlaubnis-TÜV

Viele fordern für Senioren den Entzug der Führerschein. Nun meldete sich sogar der TÜV mit einer Forderung – sie wollen DAS durchsetzten.

TÜV: Führerschein-Entzug Senioren
© imago/Jochen Tack

Handy-Führerschein

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In Deutschland fallen rund 30 Prozent beim ersten Versuch durch die praktische Fahrprüfung. An der theoretischen Führerscheinprüfung scheitern laut TÜV-Verband sogar rund 42 Prozent. Doch wer alle Hürden genommen hat, besitzt seinen Führerschein ein Leben lang.

Aber genau das führt immer wieder zu heftigen Debatten. Dabei geht es nicht etwa um die Prüfungen, sondern um die älteren Autofahrer und -fahrerinnen. Nun hat der TÜV handfeste Pläne vorgelegt. Werden Senioren jetzt aus dem Verkehr gezogen?

Ältere Autofahrer: TÜV bestätigte gefährliche Statistik

In Deutschland leben rund 18,9 Millionen Menschen, die 65 Jahre und älter sind. Das sind über 22 Prozent der Gesamtbevölkerung! Das ist eine ganze Menge – und viele dieser Senioren sind immer noch täglich im Straßenverkehr unterwegs. Und das kann ganz schön gefährlich werden.

Laut den Daten des Statistischen Bundesamtes tragen nämlich ältere Autofahrer, wenn sie in einen Unfall verwickelt sind, in mehr als zwei Dritteln der Fälle die Hauptschuld. Bei den über 75-Jährigen sind es sogar drei Viertel. Auch der TÜV bestätigt, dass „mit steigendem Alter die Fähigkeit [nachlässt], ein Fahrzeug sicher zu führen.“

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Angesichts solcher Zahlen ist es verständlich, dass ältere Autofahrer in einigen Ländern, wie zum Beispiel in der Schweiz, ab 75 Jahren alle zwei Jahre zur ärztlichen Kontrolle müssen. Und nach einer TÜV-Umfrage sind auch in Deutschland 80 Prozent der Meinung, dass älteren Autofahrern der Führerschein ganz entzogen werden sollte, wenn die Fahrtauglichkeit nicht mehr gegeben ist.

Doch für viele Menschen ist der Führerschein notwendig, um überhaupt am Gesellschaftsleben teilnehmen zu können. „Es gilt, eine hohe Verkehrssicherheit mit dem Wunsch nach einer möglichst langen Teilhabe am motorisierten Straßenverkehr in Einklang zu bringen“, erklärte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands.

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Feedback-Fahrten statt verpflichtender Prüfung

Der TÜV-Verband setzt sich deshalb für verpflichtende Feedbackfahrten ein. Dadurch könnten Fahrer „Feedback zu Stärken und Schwächen, Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf neue Verkehrsregelungen“ erhalten. Dabei sollen Personen ab 75 Jahren verpflichtende Feedback-Fahrten absolvieren. Hierbei sitzt ein geschulter Fahrlehrer mit im Auto und gibt anschließend ein individuelles Feedback zur Fahrkompetenz.


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Dabei handelt es sich allerdings nur um eine helfende Rückmeldung und nicht um den Entzug der Fahrerlaubnis, wie der Chef des TÜV-Verbandes deutlich machte. Laut „inside-digital“ stehen sogar über 70 Prozent der über 65-Jährigen diesem Vorschlag offen gegenüber.