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Führerschein ohne Prüfung erweitern – so einfach geht’s

Der Führerschein kostet viel Zeit und Geld, braucht zwei Prüfungen. Doch zwei Upgrades gibt es ganz einfach und ohne Test.

© IMAGO/Rene Traut, MiS

Mit 15 am Steuer: Jugendliche Autofahrer in Schweden

Sie sind zu jung für einen Autoführerschein und dürfen doch am Steuer sitzen: Schwedische Jugendliche ab 15 Jahren können Auto fahren, wenn sie einen Roller- bzw. Traktor-Führerschein haben und das Fahrzeug nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde fährt. Die sogenannten A-Traktoren erfreuen sich vor allem bei Stadtkindern zunehmend großer Beliebtheit. Doch die Regelung ruft auch Kritiker auf den Plan.

Für den Führerschein muss man in Deutschland hoch springen. Zahlreiche Theorie-Kurse und Praxisstunden, ein Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs, dazu zwei Prüfungen – das alles kostet viel Geld und Zeit. Hat man ihn aber erstmal in der Tasche, lässt er sich spielend leicht erweitern.

Um sich zwei zusätzliche Klassen eintragen zu lassen, braucht es nämlich keinerlei Prüfung. Teilweise kann man das Upgrade für den Führerschein sogar innerhalb eines Tages eintüten. Wir verraten dir, wie es geht.

Führerschein-Erweiterung ohne Prüfung

Der klassische Führerschein in Deutschland erlaubt das Führen von Fahrzeugen der Klasse B, also den Pkw. Wer ihn hat, kriegt automatisch auch die Klassen AM und L eingetragen. Sie erlauben das Fahren von Rollern, Mopeds & Co. (AM) sowie landwirtschaftliche Fahrzeuge (L). Außerdem darfst du mit deinem Auto einen Anhänger ziehen, wenn beides zusammen nicht mehr als 3,5 Tonnen wiegt.

+++ Führerscheinklassen: Was darf ich womit fahren – ein Überblick +++

Das alles dürfte dir bekannt sein. Doch wusstest du auch, dass du deinen „Lappen“ ganz einfach und ohne weitere Prüfung erweitern kannst? Zwei Klassen, nämlich B96 und B196, kann man sich eintragen lassen und muss dafür gar nicht viel tun.

Schwere Anhänger und 125er ohne Prüfung

Der Führerschein B196 ist dem A1 sehr ähnlich. Er erlaubt das Fahren von Rollern und Motorrädern bis 125 ccm (Elektro: 11 kW). Aber: Im Gegensatz zum A1 braucht es für diese Erweiterung keine Prüfung. Bist du 25 Jahre alt und hast seit mindestens fünf Jahren einen Führerschein, kannst du mit nur vier Theorie- und fünf Praxisstunden die „kleinen Motorräder“ fahren. Keine Sonderfahrt, keine Prüfung. Einziger Nachteil zum A1: Ein weiterer Aufstieg zu A2 (Krafträder bis 35 kW) oder A (Motorrad-Führerschein) ist nicht möglich.

Noch einfacher kommst du an den Zusatz B96. Mit dem kannst du noch schwerere Anhänger ziehen – spannend beispielsweise für den Urlaub mit Wohnwagen. 3,5 Tonnen Gesamtlast darf mit der B-Klasse gefahren werden. Bis zu 4,25 Tonnen sind es mit der Erweiterung (Achtung: Das Gewicht des Autos zählt mit!). Für dieses Upgrade reicht in den meisten Fällen ein einziger Tag. Ein wenig Theorie, ein kurzer Praxisteil und schon am Abend kannst du dir die Erweiterung in den Führerschein eintragen lassen.


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Was wir dir nicht verschweigen wollen: Natürlich kosten auch diese beiden Erweiterungen Geld. Für den B96 musst du circa 300 bis 500 Euro einplanen, der B196 kostet zwischen 500 und 1.000 Euro. Ein weiterer wichtiger Hinweis: Während B96 in der ganzen EU gilt, darfst du die 125er Roller und Motorräder mit dem Zusatzführerschein nur in Deutschland steuern.