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Görtz ist insolvent – fast 2.000 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

Görtz ist insolvent – fast 2.000 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

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© IMAGO / Michael Gstettenbauer

Verschwörungstheorien - warum sie in Krisen so viele Menschen anziehen

5G-Netze, Bill Gates, ein Laborunfall in Wuhan: Um den Ursprung von Covid-19 ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien. Für Experten ist das keine Überraschung. In Krisen geben sie einigen Menschen demnach zumindest ein Gefühl von Kontrolle zurück.

Schock für alle Mitarbeiter bei Görtz!

Der Traditions-Schuhhändler hat am Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens am Dienstag (6. September) hervor. Jetzt bangen 1.800 Beschäftigte von Görtz um ihre Jobs.

Görtz-Insolvenz: Schließen jetzt die Filialen?

Zunächst sollen die Mitarbeiter jedoch nichts spüren von der Schieflage, in die das Unternehmen geraten ist.

Denn Görtz hat einen Insolvenz-Schutzschirm beantragt und will sich in Eigenverwaltung aus der Krise manövrieren. Der Plan sieht vor, dass das Geschäft in allen 160 Filialen weitergeführt werden soll.

In den nächsten drei Monaten sollen die Beschäftigten ihr Gehalt dann allerdings nicht von ihrem Arbeitgeber, sondern von der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Ab Dezember will Görtz dann wieder flüssig sein.

„Görtz ist eine starke Marke“

„Görtz ist eine starke und bekannte Marke, die weiterhin viel Potential in sich trägt. Als Omnichannelhändler sind wir überzeugt, dass wir nach der Sanierung eine erfolgreiche Zukunft erwarten können und ein nachhaltiges Wachstum erzielen werden“, sagt Görtz-Geschäftsführer Frank Revermann.

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Das ist Görtz:

  • deutsches Schuhunternehmen
  • Gründung: 1875 in Hamburg
  • 160 Filialen in Deutschland un Österreich
  • Anzahl der Mitarbeiter: Rund 1.800

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Das steckt hinter der Görtz-Krise

Als Gründe für die aktuelle Schieflage nennt der Schuhhändler den Ukraine-Krieg, die Inflation sowie die steigenden Energiepreise. Alles zusammen habe zu einer „enormen Kaufzurückhaltung“ geführt.

Schon im August teilte Revermann in einem Interview mit dem Branchenblatt „Textilwirtschaft“ mit, dass das Unternehmen die Mieten für seine Filialen reduzieren wolle. Das gehe aber in der Regel nur, wenn Verträge ausliefen. Aber „wir müssen in laufenden Verträgen etwas tun. Hätten wir das Umsatzniveau von 2019, wäre alles in Ordnung. Aber wir haben eine massive Kaufzurückhaltung wegen Krieg und Inflation. Darauf sind die Mieten nicht angepasst“, erklärte Revermann.

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Weitere Meldungen:

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Mit dem Insolvenzrecht hat Görtz nun die Möglichkeit, alte Verträge abzustoßen. (ak)