Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken. Nach einem warmen September ist mit Beginn des Oktobers klar: Der Sommer ist endgültig vorbei – die Heizperiode startet. Zum ersten Mal seit Monaten schalten viele Menschen ihre Heizungen an und machen dabei gravierende Fehler. Denn wie man im Winter richtig heizt, ist an manchen Stellen gar nicht so klar.
Das hat zur Folge, dass die Räumlichkeiten nicht ordentlich geheizt werden oder die Heizkosten in schwindelerregende Höhen schnellen. Wird die Heizenergie nicht richtig über ein Thermostatventil reguliert, kann das Heizen im Winter schnell nach hinten losgehen. In den folgenden Abschnitten weisen wir auf die gängigen Heiz-Fehler hin und erklären, wie du im Winter richtig heizt.
Heiz-Fehler 1: Fenster auf Dauer-Kipp
Auch in der kälteren Jahreszeit lassen viele Menschen in ihren Wohnungen und Häusern so manches Fenster permanent auf Kipp. Dies ist aus mehreren Gründen ungünstig. Zum einen gelangt dadurch nur wenig Frischluft in den Raum. Und zum anderen hat das einen sehr hohen Wärmeverlust zur Folge.
Stattdessen sollte man jeden Tag ein paar Mal Stoßlüften. Dabei öffnet man mehrere Fenster weit und entfacht für 5 Minuten einen Durchzug. Das Stoßlüften bringt mehr Frischluft in deine Räume und mindert den Wärmeverlust, sodass du auch an Heizenergie sparst.
Heiz-Fehler 2: Zimmertüren ständig offen
Nur wenn alle Zimmertüren geschlossen sind, lassen die einzelnen Räume sich einzeln richtig heizen. Sobald eine Tür offensteht, entweicht die Heizenergie aus dem beheizten Zimmer. Möchtest du einen bestimmten Raum schnell heizen, solltest du die Tür schließen, um den Wärmeverlust zu stoppen.
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Heiz-Fehler 3: Wohnungstüren und Fenster nicht ausreichend dicht
Das Dichtungsproblem tritt vor allem bei älteren Gebäuden regelmäßig auf. Schon ein minimaler Riss in der Fensterscheibe kann die Energieeffizienz der ganzen Wohnung ruinieren. Hast du das Gefühl, dass es in der Nähe einer Fensterscheibe oder der Wohnungstür zieht, kann das die Heizenergie belasten.
Wenn das Geld für neue Fenster nicht locker sitzt, reicht es häufig schon, wenn man Fenster, Rahmen oder Türen mit bestimmten Dämmstoffen bearbeitet, um den Wärmeverlust zu stoppen.
Heiz-Fehler 4: Dreckige Heizkörper
Das richtige Heizen beginnt schon mit der Grundausstattung – dem Heizkörper. Mit Herbstbeginn lohnt es sich, die Anlage ordentlich zu reinigen und von Staub zu befreien. Beim Heizen kann Staub die Wärmeabgabe an den Raum erheblich reduzieren. Ist der Heizkörper nicht gereinigt, kannst du auch nicht richtig Heizen – Heizenergie wird durch Staubablagerungen bis zu 30 Prozent gemindert.
Heiz-Fehler 5: Große Möbel vor dem Heizkörper
In Wohnzimmern sieht man es immer wieder: Große Sofas stehen direkt vor Heizungen. So soll man es sich im Winter unmittelbar vor der Heizung im Warmen gemütlich machen können. Doch große Möbel fressen enorm viel Heizenergie, wenn sie direkt vor Heizkörpern stehen – so kann die Wärme aber nicht mehr in den Raum dringen! Um Wärmeverlust zu vermeiden, sollte der Abstand zwischen Möbeln und der Heizung mindestens 20 Zentimeter betragen.
Heiz-Fehler 6: Heizung ausschalten
Viele Menschen glauben, sie würden eine Menge Geld sparen, wenn sie ihre Heizung komplett ausschalten. Das ist ein Irrglaube. Denn wenn man eine solche Heizung dann wieder anschaltet, verbraucht das eine Menge Heizenergie. Bist du tagsüber nicht zu Hause, fliegst in den Urlaub oder unternimmst einen Kurztrip, kannst du bei deiner Heizung die Nachtabsenkung aktivieren. Mit der Nachtabsenkung sollte die Temperatur allerdings nicht unter 15 Grad fallen, da sonst zu viel Heizenergie verbraucht wird, wenn du es wieder wärmer haben willst.
Auch bei Abwesenheit solltest du deine Heizung im Winter also auf keinen Fall ausschalten. Die Heizung kannst du mit dem Thermostatventil auf eine niedrige Stufe (1 oder 2) stellen. Auch nachts solltest du die Heizung nicht komplett ausschalten, sondern die Nachtabsenkung nutzen – die Temperaturen sollten sich aber nicht um mehr als 5 Grad unterscheiden. Zum richtigen Heizen dienen je nach Raum folgende Temperaturen als Richtwert, die du mit dem Thermostatventil regulieren kannst:
- Wohnzimmer: 20-22 Grad, Stufe 3 oder 4
- Küche, Flur, Schlafzimmer: 16-18 Grad, Stufe 2
- Badezimmer: 22-24 Grad, Stufe 4
- Kinderzimmer: 20 Grad, Stufe 3
Wie du im Winter mithilfe von Nachtabsenkung und Temperaturregulierung über das Thermostatventil richtig heizen kannst, weißt du jetzt. Was du gegen das Schwitzen bei Fenstern machen kannst, erklären wir hier.