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Hochzeit traditionell – der Schleiertanz soll Glück bringen

Hochzeit traditionell – der Schleiertanz soll Glück bringen

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pottfiction Camping Orchestra am 24.07.2010 am Buschmannshof in Herne Foto: Winfried Labus
Gegen Mitternacht ist die Braut keine Braut mehr. Um das zu betonen, wird ihr nach alter Tradition der Schleier geraubt. Wer mit Braut und Bräutigam unter dem Schleier tanzen möchte, muss dafür zahlen. Der Schleier an sich erfährt gerade ein Comeback – und mit ihm schöne Bräuche für die Hochzeit.

Essen. 

Gegen Mitternacht ist die Braut keine Braut mehr – und weil das so ist, wird sie für alle sichtbar auch so gekennzeichnet und des Schleiers beraubt. Meist wird das junge Paar verkleidet, in altmodische Hosen und Jacken gesteckt, mit Hut und Kopftuch ausgestattet.

Und dann wird getanzt – unter dem Schleier. Wer mit der Braut und dem Bräutigam ein paar Runden drehen möchte, muss zuvor einen kleinen Obolus in den Schleier schmeißen, den in der Regel die Brautführer halten. Um sich dieses Recht zu erkaufen, müssen sie aber einen Geldschein in den Schleier werfen. Nach wenigen Minuten wird der Tanzende dann vom nächsten Gast abgelöst. Der Schleiertanz dauert so lange, bis Braut und Bräutigam mit allen Gästen getanzt haben, die dazu das Bedürfnis haben.

Entweder Brautstrauß werfen oder den Schleier zerreißen

Wird der Schleier dann auch noch zerrissen, sollen die Einzelteile Glück bringen und derjenigen, die das größte Teil ergatterte, den Ehering. Allerdings haben die meisten Bräute heute so viel für den Schleier gezahlt, dass sie ein ganz normales Stück Tüll zum Zerreißen zur Verfügung stellen. Wird der Schleier zerrissen, war es das dann meist mit dem Brautstrauß-Werfen. Entweder-Oder ist die Devise.

HeiratenUnd überhaupt: Ein wenig wird bei diesem Brautstrauß-Werfen doch geschummelt, oder? Damit die beste Freundin doch ganz bestimmt den bunten Strauß fängt und die nächste wird. Festlegen will sich Hochzeitsplanerin Nadja Dennersmann nicht, aber es könnte wohl manchmal so sein. Da werde dieses Ritual so lange wiederholt, bis die Richtige schließlich die Blumen in den Händen halte. Und weil auch hier Frau immer gerne Frau bleibt: „Es gibt in der Regel schon zwei Brautsträuße, den echten, den die Braut auch mit nach Hause nimmt und aufbewahren will, und einen zweiten identischen, der dann um Mitternacht unter die noch unverheirateten Frauen geworfen wird.“