Hund und Katze zählen in Deutschland zu den beliebtesten Haustieren. Sie schenken ihren Haltern Liebe und dürfen im Gegenzug regelmäßige Mahlzeiten erwarten. Doch genau die sind jetzt in Gefahr.
Hersteller und Händler schlagen Alarm: Die aktuelle Lage in Russland könnte verheerende Auswirkungen auf die Tierfutter-Produktion haben. Droht Hund und Katze bald die Hungersnot?
Hund und Katze: Sorge auch bei Futterherstellern – „Müssen die Produktion einstellen“
Ganz Deutschland, die verschiedensten Firmen, Produktionsstätten und sogar Schulen und Universitäten sowie praktisch jeder Haushalt muss sich gerade mit demselben ernsten Thema auseinandersetzen: Droht demnächst ein Gasstopp?
Sollte der russische Staatskonzern Gazprom seine Drohung wahr machen und in Zukunft kein Gas mehr nach Deutschland liefern, dann wäre eine Rationierung der Energiequelle der nächste Schritt. Für die meisten dürfte das einen kälteren Winter bedeuten, doch für andere geht es um die Existenz.
Jetzt warnen Hersteller von Tiernahrung, dass sie ohne Gas auch kein Futter mehr produzieren könnten. „Die Lage ist dramatisch“, so Georg Müller, Chef des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) gegenüber der „Bild“. „Wenn es in der Branche zu einem Gasstopp kommt, müssen wir die Produktion einstellen.“
Hund und Katze: DABEI sollten Besitzer nicht sparen!
Zwei bis drei Monate könnte die Lage mit den bisher hergestellten Vorräten noch überbrückt werden, „danach sieht es schlecht aus“, schätzt Georg Müller die Situation ein. Und auch Fressnapf-Chef Johannes Steegmann geht von „unabsehbaren Folgen für Haustiere und Kunden“ aus. Demnach hätte der Hersteller sogar nur Futterrücklagen für einen Monat.
Energiesparen ist leichter gesagt als getan, heißt es vom Hersteller Mera. „Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben muss Heimtiernahrung hoch erhitzt werden“, gibt Chef Martin Spengler zu bedenken. Darum müsse die Regierung die Branche vorrangig mit Gas versorgen, sollte eine Rationierung notwendig werden, fordert IVH-Chef Müller. „Die Bundesregierung muss alles tun, dass die Katastrophe nicht eintritt und wir weiter produzieren können.“
Experten raten jedoch davon ab, als Alternative zum Tierfutter Küchenreste an die eigenen Haustiere zu verfüttern. „Eine solche Ersatzernährung würde die Tiere dem Risiko aussetzen, nicht gesund und ausgewogen ernährt zu werden – mit der möglichen Folge von nachhaltigen gesundheitlichen Problemen“, warnt Mera-Chef Spengler.
Hund und Katze: Im Falle eines Gasstopps – was ist dann mit IHNEN?
Besonders betroffen könnten demnächst auch Tierheime sein. Diese „spüren den Anstieg der Preise für Energie, aber auch Futter und anderer Materialien deutlich“, so eine Sprecherin des Deutschen Tierschutzbunds. Ein Gasstopp könnte sich „fatal für den karitativen Tierschutz“ herausstellen.
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Nach den Lockdowns hatten die Tierheime bereits Probleme mit den Massen an Tieren, um die sich die Menschen plötzlich nicht mehr kümmern konnten. Nur dank Ehrenämtlern und Futterspenden, ließ sich der Betrieb meist noch aufrechthalten. Mittlerweile kämen die jedoch „gar nicht hinterher“, wie Spengel betont.
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Wie genau die Ampelkoalition eine Verbrauchsstiftung für Tierheime ausgestalten werde, sei noch nicht klar, so Agrar-Ausschuss-Chef Hermann Färber (CDU). Die Sprecherin des Deutschen Tierschutzbunds hofft allerdings, dass diese möglichst großzügig ausfallen werde, „bevor es für die Tierheime zu spät ist“, appelliert sie gegenüber der „Bild“. (mbo)