Kunden von Kaufland, Edeka und anderen Märkten müssen nun starke Nerven beweisen. Experten sehen einen regelrechten Preisschock voraus.
Es gibt jedoch noch Hoffnung. Sollten Kaufland, Edeka und andere Supermärkte und Discounter es richtig anstellen, müssten die Kunden nicht ganz so tief in die Tasche greifen.
Kaufland, Edeka & Co.: Droht jetzt der Preisschock? Kunden können DARAUF hoffen
Viele Experten sehen die nächsten Monate kritisch. Mehr als zwei Drittel der Hersteller würden demnächst die Preise für Lebensmittel anheben, so der Konjunkturchef des ifo-Instituts in München, Timo Wollmershäuser. Er geht von einem Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.
Die Preise für Lebensmittel würden somit „stärker steigen als der gesamte Verbraucherpreisindex“, der um vier Prozent ansteigen werde. Auch Christian Janze, Partner der Beratungsgesellschaft EY, warnt vor einem regelrechten „Preisschock“.
Wie „Chip“ jedoch berichtet, gibt es noch Hoffnung für die Kunden. Denn ein Experte malt ein weniger dramatisches Zukunftsbild.
Kaufland, Edeka & Co.: Experten geben Kunden Hoffnung – „Heftige Konkurrenz ebenso wie Preisabsprachen“
Hanno Beck, Wirtschaftswissenschaftler an der Hochschule Pforzheim, spendet den Kunden ein wenig Trost. Er spinnt zwei Zukunftsszenarien, in denen es zu einem unterschiedlichen Ergebnis für sie kommen könnte. Dabei seien „heftige Konkurrenz ebenso wie Preisabsprachen“ zwischen den Märkten möglich.
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Das ist Kaufland:
- Gegründet 1968, Firmensitz in Neckarsulm (Baden-Württemberg)
- Das Unternehmen betreibt rund 1.300 Filialen, davon 667 in Deutschland und hat rund 132.000 Mitarbeiter
- Die Kette ist außerdem in Polen, Tschechien, Rumänien, Slowakei, Bulgarien, Kroatien und der Republik Moldau vertreten
- Ist ein Tochterunternehmen der Schwarz-Gruppe (ebenso wie Lidl)
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Die könnten die Preise der Konkurrenten „genau beobachten, darauf reagieren“ und wüssten, „dass die Konkurrenten regieren, wenn man selbst die Preise ändert“. Beck sieht dabei zwei Optionen. „Bei wettbewerblichem Verhalten kann es sein, dass man aus Angst vor Umsatzverlusten die Preise nicht anhebt; bei einvernehmlichen Verhalten kann es sein, dass man die Preise anhebt, weil man weiß, dass die Konkurrenten nachziehen werden.“
Kaufland, Edeka & Co.: DANN wird es vor allem für einkommensschwache Haushalte eng
„Wer eine gute Marge hat, kann Preiserhöhungen leichter verkraften“, meint der Wirtschaftswissenschaftler. Das bedeutet, die Märkte, die einen besseren Handelsspielraum hätten, müssten nicht direkt die Preise anheben. „Wo die Renditen eng gestrickt sind, muss man rascher solche Preiserhöhungen an die Kunden weitergeben“, erklärt Beck.
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Sollte es dauerhaft teurer für die Märkte werden, dann müssten die Kunden irgendwann draufzahlen. Doch eine genaue Prognose sei dazu nicht möglich, folgert der Experte. Vor allem ärmere Haushalte müssten dann unter den Preisanstiegen leiden.
„Das dürfte höhere Lohnforderungen nach sich ziehen und damit die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale heraufbeschwören“, warnt Beck gegenüber „Chip“. (mbo)