Jetzt gibt es Ärger! Wer bei Kaufland, Edeka und anderen Märkten einkauft, zahlt selbstverständlich auch oft und gern mit Karte. Einige nutzen den Service an der Kasse aber auch, um mit dem Einkauf Bargeld abzuheben. Klar, sind Banken und auch SB-Automaten gerade im ländlichen Raum nicht gerade in Schlagdistanz.
Doch jetzt reicht es Supermärkten wie Kaufland, Edeka und anderen, denn: Sie wollen nicht länger Gebühren an die Banken zahlen, wenn Kunden Bargeld abheben! Der Handelsverband Deutschland (HDE) prescht vor und fordert von den Banken, auf die für Auszahlungen erhobenen Gebühren komplett zu verzichten!
Kaufland, Edeka und Co.: Paukenschlag beim Geldabheben?
Sollte der Streit eskalieren und es hart auf hart kommen: Müssen dann Kunden darauf verzichten, an der Supermarkt-Kasse Bargeld abzuheben? Ulrich Binnebößel, HDE-Experte für Zahlungsverkehr, kritisiert gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Die Banken reduzieren vielerorts Automaten und Filialen. Der Handel übernimmt einen Teil der Aufgaben, auf die Kunden angewiesen sind. Das sollte auch etwas wert sein. Es ist untragbar, dass die Banken an einem Service verdienen, den sie nicht anbieten!“
Tatsächlich stieg das Gesamtvolumen der Auszahlungen im Jahr 2023 um gut 20 Prozent auf 12,31 Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie des Handelsforschungsinstituts EHI hervor. Mit dieser zunehmenden Nutzung steigen auch die Gebühren, die die Händler dafür an die Banken abführen müssen. Sie liegt pro Transaktion zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrags. Da kommt also eine Menge Holz zusammen!
Banken weisen Kritik zurück
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DGSV) weist die Forderung und die Kritik zurück. Ein Sprecher zur dpa: „Die Händler bieten diesen Service freiwillig an. Viele von ihnen werben sogar damit und stellen die Möglichkeit, Bargeld an der Kasse zu erhalten, als besonderen Service für ihre Kundschaft dar.“
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Und weiter: „Es ist weder möglich noch wünschenswert, dass der Einzelhandel die Funktion von über 51.000 Geldautomaten in ganz Deutschland übernimmt.“ Zwar ergänze das Geldabheben im Supermarkt die Bargeldversorgung der Banken und Sparkassen. Sie würde sie aber keinesfalls ersetzen.
Die Situation ist verfahren, denn auch Verbraucherschützer kritisieren, dass der Zugang zum Bargeld und dessen Akzeptanz schwieriger geworden ist. So zeigt eine Umfrage aus dem Februar der Verbraucherzentrale Bundesverband, dass 26 Prozent der Befragten mit einem längeren Weg zu kämpfen haben, wenn sie Bargeld abheben wollen. Eben deshalb, weil Banken und Sparkassen Filialen schlossen und Automaten abbauten… (mit dpa)