Volle Breitseite von der Verbraucherzentrale – und das in Richtung Kaufland, Lidl, Aldi und anderer Supermärkte sowie Discounter. Der Grund: hohe Preise bei veganen Honigersatzprodukten! Die Verbraucherzentrale NRW hat entsprechende Honigersatzprodukte überprüft.
Was steckt in den pflanzlichen Varianten und worauf ist beim Kauf zu achten? Die Experten haben sich in Supermärkten und Discountern wie Kaufland, Lidl oder Aldi umgeschaut, zudem noch Online-Produkte unter die Lupe genommen. Bewertet wurden die Zusammensetzung, die Kennzeichnung und der Preis der Produkte. Und vor allem letzterer hat es in sich…
Kaufland, Lidl und Co: Honig-Ersatz oft zu teuer
Der Test hat ergeben, dass bis zu acht Zusatzstoffe in veganen Honigersatzprodukten enthalten sind, vor allem viele Süßungsmittel. Zudem sind die Fantasienamen der Produkte verwirrend für Kunden, da sie sehr nah am Bezeichnungsschutz für Honig seien. Und: Die Honig-Alternativen sind mit durchschnittlich 20 Euro pro Kilo erheblich teurer als Honig und anderer veganer Sirup. Lediglich Bio-Ersatzprodukte enthalten keine Zusatzstoffe oder Aromen, schneiden diesbezüglich etwas besser ab.
Die pflanzlichen Alternativprodukte weisen vor allem optisch eine große Ähnlichkeit zu Honig auf, werden offiziell als Sirup, Dessertsoßen oder Brotaufstriche verkauft. Jene Bezeichnungen aber „verstecken“ sich bei vielen Produkten auf der Verpackungsrückseite. Auf der Vorderseite dagegen werben fast alle Alternativen mit Fantasienamen wie „Ohnig“, „Honix“, „Hvoney“ oder „Wonig“.
Produkte mit Fantasienamen für „Honig“
Sie weichen nur minimal von der geschützten Bezeichnung „Honig“ ab, die Hälfte der Produkte bildet sogar Honiglöffel ab. Für den Verbraucherschutz NRW ist klar: Das kann etliche Kunden verwirren! Für Veganer wichtig zu wissen, ist, dass alle Produkte darauf hinweisen, dass sie vegan sind. Bei zwei Produkten aber ist das nicht eindeutig wahrnehmbar.
Nora Dittrich, Referentin für Ernährung bei der Verbraucherzentrale NRW: „Zwei Produkte enthalten tatsächlich nur mit Zusatzstoffen versetztes und aromatisiertes Wasser – und das für einen stolzen Preis.“ Die zwei Bio-Produkte enthalten hauptsächlich Rohrzucker und kleinere Mengen an Saft- und Pflanzenextrakten.
Verbraucherzentrale hat klaren Forderungen
Die Verbraucherzentrale hat klare Forderungen im Umgang mit veganen Honig-Ersatzprodukten. Zum einen müssen vegane Lebensmittel so benannt werden, dass Kunden beim Einkauf eine bewusste Wahl treffen können. Die Angabe „vegan“ sollte gut lesbar und deutlich auf der Vorderseite erkennbar sein. Zudem sollten auf Fantasienamen oder Wortspiele komplett verzichtet werden.
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Auch Bilder von Honiglöffeln, Blüten oder Auslobungen wie „bee friendly“ hätten auf den Verpackungen von Honig-Ersatzmitteln nichts zu suchen. Zudem sollte die Füllmenge nach Gewicht in Gramm wie auch für Honig und nicht nach Volumen in Milliliter angegeben werden. Denn das würde den Preis- und Nährwertvergleich erschweren.