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Kaufland führt neues System für Pfand ein – doch die Sache hat einen Haken

Kaufland führt neues System für Pfand ein – doch die Sache hat einen Haken

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© IMAGO / Michael Gstettenbauer

Kaufland: Die Erfolgsgeschichte der Supermarktkette

Die Lebensmittel-Einzelhandelskette Kaufland wurde 1968 gegründet und hat seinen Hauptsitz im baden-württembergischen Neckarsulm. Die Kaufland Stiftung und Co. KG gehört genau wie der Discounter Lidl zur Schwarz Gruppe. Kaufland beschäftigt insgesamt 132.000 Mitarbeiter.

Wer bei Kaufland das Leergut abgeben will, muss derzeit noch sehr viel Geduld mitbringen. Bislang musste man jede Flasche und Dose einzeln und sehr behutsam in den Automaten schieben. Für ungeduldige Supermarktbesucher der totale Horror!

Denn die Lebenszeit, die dabei verloren geht, würden viele Kaufland-Besucher wohl lieber ins Shopping investieren. Das Unternehmen kommt jetzt aber mit einer revolutionären Idee um die Ecke, die die Leergutabgabe deutlich beschleunigen könnte.

Kaufland: Neues System soll Pfandflaschen-Abgabe beschleunigen

„Tomra R1 High Speed“ – was nach Weltraumtechnik klingt, soll die Leergutannahme bei Kaufland revolutionieren. Anstatt Flasche für Flasche und Dose für Dose im Schneckentempo in den Leergutautomaten zu schieben, könnten künftig 100 Ein- und Mehrwegflaschen in einem Schwung abgegeben werden, wie das Unternehmen in einer Mitteilung bekannt gibt.

Kaufland hat den Turbo-Pfandautomaten zusammen mit der Firma „Tomra“ entwickelt, einem der führenden Hersteller von Technologien im Bereich Lebensmittelverarbeitung. „Vor allem für Kunden mit größeren Mengen an Leergut ist der neue Automat eine ideale Ergänzung, der die Leergutabgabe deutlich beschleunigt und vereinfacht“, sagt ein Verantwortlicher von Kaufland.

Die Pfandrücknahme wird aber noch in einer weiteren Hinsicht revolutioniert: Viele Kunden hatten bislang auf die lästige Rückgabe verzichtet und ihre Flaschen und Dosen stattdessen einfach weggeworfen. Mit dem neuen High-Speed-Automaten soll mehr Anreiz für Kaufland-Kunden geschaffen werden, die Flaschen wieder in den Supermarkt zurückzubringen. Damit soll der Recyclinganteil deutlich erhöht werden.

Kaufland: Turbo-Pfandabgabe steht auch in der Kritik

Was nach totaler Innovation klingt, ist für Umweltverbände und Umweltschützer ein Rückschlag. Wie „Ruhr 24“ berichtet, kritisieren der NABU und die Deutsche Umwelthilfe die neue Erfindung jetzt schon. Denn anstatt das Kaufland immer mehr Plastik aus den Regalen verbannt, sollen sie Kunden eher noch einen größeren Anreiz zum Plastik-Kauf bieten.

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Die Sache hat aber noch einen weiteren Haken: Bislang kann der High-Tech-Pfandautomat nämlich nur Flaschen und Dosen aus Plastik, nicht aber aus Glas annehmen. Kunden sparen mit ihrem Leergut aus Plastik zwar viel Zeit, doch die könnte beim Sortieren der PET-Flaschen schnell wieder verloren gehen.

Wer den High-Tech-Automaten dennoch testen will, muss sich aber erst mal noch gedulden: Bislang wird die Erfindung nämlich nur in einer Filiale in Wiesbaden eingesetzt. Bis Ende des Jahres soll sie noch getestet und dann erst entschieden werden, ob auch weitere Kaufland-Filialen den revolutionären Automaten erhalten werden. Das erste Fazit ist aber: die Kunden in Wiesbaden lieben ihn laut Kaufland jetzt schon.

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