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Kaufland-Mitarbeiterin packt aus: „Was uns so ärgert“

Eine Mitarbeiterin von Kaufland redet Klartext. Ihrer Meinung nach kann es nicht mehr lange so weitergehen wie bisher.

© IMAGO/Michael Gstettenbauer

Kaufland: Die Erfolgsgeschichte der Supermarktkette

Die Lebensmittel-Einzelhandelskette Kaufland wurde 1968 gegründet und hat seinen Hauptsitzt im baden-würrtembergischen Neckarsulm. Die Kaufland Stiftung und Co. KG gehört genau wie der Discounter Lidl zur Schwarz Gruppe. Kaufland beschäftigt insgesamt 132.000 Mitarbeiter.

Viele Mitarbeiter von Kaufland haben die Nase gestrichen voll. Während der Schwarz-Konzern, zu dem neben Kaufland auch Lidl gehört, jährlich einen Umsatz in dreistelliger Milliardenhöhe einfährt, müssen viele Mitarbeiter sich mit geringen Löhnen zufriedengeben.

In ganz Deutschland gehen Kaufland-Mitarbeiter daher seit Monaten regelmäßig in den Streik. Sie wollen dieses Spiel nicht mehr länger mitmachen. Eine von ihnen ist Olin Laufer-Griebel. Sie arbeitet in einer Filiale in Gera und sprach mit unserem Partnerportal Thüringen24 über die aktuelle Situation.

Kaufland: Mitarbeiterin verzweifelt

„Wir müssen doch auch gucken, wie wir unsere Rechnungen bezahlen“, sagt Olin Laufer-Griebel, die schon seit 15 Jahren für das Unternehmen arbeitet, im Gespräch mit Thüringen24. Während alle Lebenshaltungskosten in den vergangenen Jahren enorm stiegen, wurden die Löhne nicht an diese Erhöhungen angeglichen. „Es geht ja alles hoch, die Preise. Egal, ob Strom, Gas oder Öl. Irgendwann gehst du nur noch arbeiten, um deine Fixkosten zu bezahlen. Du fährst nicht mehr in den Urlaub. Du kannst dir nichts mehr leisten.“

Die Kaufland-Beschäftigten fordern unter anderem 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde. Das entspricht einer Gehaltserhöhung von rund 15 Prozent. Um 15,4 Prozent stieg im vergangenen Jahr übrigens auch der Jahresumsatz der Schwarz-Gruppe – auf insgesamt 154,1 Milliarden Euro!


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Kaufland-Mitarbeiter im Streik

„Kaufland macht den Umsatz nur durch uns“, sagt Olin: „Was uns halt so ärgert, für uns ist kein Geld übrig. Wir haben nicht mal die Corona-Prämie gekriegt. Nur ein paar Gutscheine, die zusammengerechnet etwa 750 Euro wert waren. Das waren Einkaufgutscheine, die auch im Unternehmen geblieben sind. Dabei waren wir in der Pandemie jeden Tag an der Front. Trotzdem kriegen wir nichts vom Kuchen ab.“


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Was die Streiks der Beschäftigten bewirken und wie die Kunden darauf reagieren, erfährst du hier bei unserem Partnerportal Thüringen24.