Wer für dieses Frühjahr eine Kreuzfahrt gebucht hat, der hat unter Umständen schlechte Karten. Denn zahlreiche Reedereien müssen jetzt schon vor dem Start die Reißleine ziehen und ihren Passagieren eine bittere Hiobsbotschaft überbringen.
Die Nachrichten der Absagen für Routen entlang des Roten Meeres nehmen immer weiter zu. Die Seele auf hoher See baumeln zu lassen und fremde, neue Ziele zu erkunden, wird für tausende Touristen in diesem Jahr wohl nicht drin sein. Das Kreuzfahrt-Drama geht in die Verlängerung.
+++ Kreuzfahrt: Touristen gehen nachts an Deck – plötzlich kracht es gewaltig +++
Kreuzfahrt: Sicherheitslage weiterhin unsicher
Mit Beginn des Kriegs in Gaza am 7. Oktober 2023 wurde auch die Sicherheitslage für Touristen neu bewertet. Schon im vergangenen Jahr mussten zahlreiche Kreuzfahrten in die Regionen rund um das Rote Meer abgesagt werden, zu groß war die Gefahr für Passagiere und Crew-Mitglieder.
Doch der Nahost-Krieg dauert weiterhin an und stellt die Kreuzfahrt-Branche weiterhin vor erhebliche Herausforderungen. Zuletzt wurden bereits Reisen fürs Frühjahr 2024 mit dem Ozeanriesen „Silver Moon“ von der Reederei Silversea Cruises abgesagt. Der Grund: Das Schiff hätte die wichtige Bab-al-Mandab-Straße im Golf von Jemen passieren müssen, um erst mal nach Oman zu kommen. Weitere Infos dazu liest du in diesem Artikel.
Und dem Beispiel der „Silver Moon“ folgend, werden sich der Voraussicht nach einige Reedereien anschließen müssen.
DIESE Reedereien haben schon abgesagt
„Die Sicherheitslage an der Ausfahrt des Roten Meers auf den Indischen Ozean wird zunehmend zum Risiko für die Fahrpläne von Kreuzfahrtschiffen. Die Passagen durch das Rote Meer sind wichtig für Positionierungsfahrten und grundsätzlich schwierig zu ersetzen. Bei der aktuellen Sicherheitslage dürfte kein Kreuzfahrtschiff die Bab-al-Mandab-Straße mit Gästen passieren“, hieß es zuletzt bei „Kreuzfahrt Aktuelles“.
Bislang mussten nur wenige Reedereien auf die unsichere Sicherheitslage im Orient reagieren. Doch im Frühjahr könnte es zu größeren Fahrplanänderungen und Absage-Wellen kommen, wenn die Luxus-Dampfer aus dem Orient oder Asien nicht regulär nach Europa zurückkehren können.
Noch mehr Kreuzfahrt-News:
Folgende internationale Passagier- und Frachtschiff-Unternehmen haben deshalb schon frühzeitig die Reißleine gezogen:
- Equinor
- Evergreen
- Frontline
- Hapag-Lloyd
- MSC
- Maersk
- Yang Ming
- Silversea Cruises
Doch auch bei Reedereien wie Aida könnte die bittere Entscheidung der Reise-Absagen bald fallen, wie Urlauber schon jetzt im Netz spekulieren. „Ich denke, die Versicherer geben aktuell auch kein grünes Licht für die Durchfahrt am Bab-al-Mandab – egal, ob mit Passagieren oder ’nur‘ Crew. Und ohne Versicherung keine Passage – ganz einfach“, gibt so etwa eine Aida-Kundin zu bedenken. „Unsere Pläne werden davon abhängen, was Aida uns anbietet. Zu aller erst hoffen wir natürlich, dass sich die Situation noch beruhigt und wir ganz normal fahren können.“ Diese Hoffnungen dürften jetzt viele Kreuzfahrt-Fans hegen.
Mögliche Alternativen könnten Kreuzfahrten ohne Gäste mit einer Crew-Mindestbesetzung oder eine Fahrt rund um Afrika sein. Beides erfordere allerdings umfangreiche Fahrplanänderungen und ebenfalls zahlreiche Reiseabsagen.