In diesem Abschnitt der Ostsee sollten Kreuzfahrt-Schiffe eigentlich besonders vorsichtig unterwegs sein…
Das weiß auch die Crew der „Mein Schiff 4“. Die Schiffsführung bestätigte gegenüber der Verkehrszentrale sogar, dass man mit dem Seegebiet vertraut sei. Dennoch steuerte der Kapitän das Kreuzfahrt-Schiff direkt in ein Sperrgebiet, in dem es schnell gefährlich werden kann.
Kreuzfahrt: Gefährliche Situation auf der Ostsee
Das Kreuzfahrt-Schiff war am 5. September (Dienstag) auf dem Weg von Kiel über die Ostsee zur polnischen Hafenstadt Gdynia. Die Route führt dabei auch rund um das südliche Baufeld des Fehmarnbelttunnels. Hier wird gerade ein 17,6 Kilometer langer Tunnel für den Straßen- und Eisenbahnverkehr gebaut, der unter der Ostsee verläuft und die deutsche Insel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden soll.
Eine Baustelle auf der Ostsee – das heißt natürlich auch, dass hier zum Beispiel Baggerschiffe arbeiten. Wie etwa das Baggerschiff „Manta“. Damit es hier nicht zu einer Kollision mit Kreuzfahrtschiffen oder anderen Dampfern kommt, gilt rund um die „Manta“ ein Sicherheitsradius von 926 Metern. Doch daran hat sich die „Mein Schiff 4“ keinesfalls gehalten.
Kreuzfahrt-Schiff kurz vor Kollision
Mit lediglich 150 (!) Metern Abstand schipperte die „Mein Schiff 4“ an dem Baggerschiff vorbei – mit einer Geschwindigkeit von 10 Knoten (rund 18,5 km/h). Das hätte böse ausgehen können. Glücklicherweise kam es jedoch nicht zu einer Kollision – und Passagiere, Crew und Schiff blieben allesamt unversehrt.
Doch wie konnte es überhaupt zu dieser riskanten Situation kommen? Die Baustelle wird durch die Verkehrszentrale in Travemünde überwacht, wie „kreuzfahrt-aktuelles.de“ erklärt. Dort hatte auch die „Mein Schiff 4“ angemeldet, dass man den Fehmarnbelt passieren würde – doch die Crew hatte betont, mit dem Gebiet vertraut zu sein.
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Ob die Sicherheitsmechanismen an Bord der „Mein Schiff 4“ versagt haben und man deshalb nicht rechtzeitig gewarnt wurde? Das sollen nun Untersuchungen zeigen. „Mein Schiff“ will die entsprechenden Ermittlungen in vollem Umfang unterstützen.