Flüsse sind Lebensadern, die Kulturen, Ökosysteme und Volkswirtschaften miteinander verbinden. Die zehn längsten Flüsse der Welt sind beeindruckende Naturwunder, die durch atemberaubende Landschaften fließen und eine Vielzahl von Lebensräumen schaffen. In diesem Artikel stellen wir die längsten Flüsse der Erde (nach Statista) sowie ihre geografischen Merkmale und ihre Bedeutung vor.
Platz 10: Die Lena
Die Lena, der zehntlängste Fluss der Welt, misst etwa 4.692 Kilometer. Der Fluss fließt durch mehrere Bezirke und Regionen in Russland; dazu gehören zum Beispiel Sacha, wo der größte Teil des Flusses verläuft. Ihr umfangreiches Einzugsgebiet bietet eine Vielzahl von Lebensräumen und ist reich an Flora und Fauna. Historisch gesehen war die Lena ein bedeutender Handelsweg und spielte eine entscheidende Rolle für die indigenen Völker der Region. Heute dient der Fluss weiterhin als wichtige Wasserstraße für den Gütertransport und ist eine essenzielle Einkommensquelle durch die Fischerei.
Dennoch sieht sich die Lena Herausforderungen wie dem Klimawandel und Umweltverschmutzung gegenüber. Der Schutz des Ökosystems ist von großer Bedeutung, um die Biodiversität und die Lebensgrundlagen der ansässigen Bevölkerung zu sichern. Die Lena ist ein zentraler Bestandteil der sibirischen Landschaft und Kultur, und ihre Erhaltung ist für zukünftige Generationen von großer Wichtigkeit.
Platz 9: Der Kongo
Der Kongo ist mit etwa 4.834 Kilometern einer der längsten Flüsse der Erde und durchfließt die Demokratische Republik Kongo und die Republik Kongo. Er mündet in den Atlantischen Ozean und hat ein riesiges Einzugsgebiet, das die größte Regenwaldfläche Afrikas umfasst. Der Fluss ist historisch wichtig als Handelsweg für indigene Völker und europäische Entdecker. Heute spielt er eine zentrale Rolle im Gütertransport, in der Fischerei und beim Abbau von natürlichen Ressourcen.
Der Kongo durchquert den Kongobecken-Regenwald, der als einer der größten und artenreichsten Regenwälder der Welt gilt. Hier leben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, darunter die bedrohten Flussdelfine und diverse Primaten. Der Kongo hat eine der stärksten Strömungen weltweit und kann in der Regenzeit eine Wassermenge von bis zu 41.000 Kubikmetern pro Sekunde führen. Dies macht ihn nicht nur zu einem herausfordernden, sondern auch zu einem potenziell gefährlichen Gewässer für die Schifffahrt.
Platz 8: Der Gelbe Fluss (Huang He)
Der Gelbe Fluss, auch Huang He genannt, ist mit etwa 4.845 Kilometern eine zentrale Lebensader des Landes. Er erstreckt sich vom tibetischen Hochland, zur Bohai-See und durchquert dabei mehrere Provinzen. Seine charakteristische gelbe Farbe stammt von den reichhaltigen Sedimenten, die er mitführt.
Der Huang He gilt als Wiege der chinesischen Zivilisation. In seinem Einzugsgebiet entstanden bedeutende Kulturen wie die Xia- und Shang-Dynastie. Historische Stätten und Artefakte entlang des Flusses belegen die Entwicklung der frühen chinesischen Gesellschaft. Angesichts der wachsenden Bevölkerung und der industriellen Entwicklung steht der Huang He unter Druck.
Platz 7: Der Amur
Der Amur bildet mit etwa 5.052 Kilometern die Grenze zwischen Russland und China. Er entspringt im Altai-Gebirge und fließt zur Ochotsksee. Historisch war der Amur ein wichtiger Handelsweg für die indigenen Völker der Region und hat auch europäische Entdecker angezogen. Heute ist der Fluss von großer wirtschaftlicher Bedeutung, da er als Wasserstraße für den Transport von Gütern dient und die Fischerei sowie die Landwirtschaft in den fruchtbaren Auen fördert.
Der Amur bildet einen Großteil der Grenze zwischen Russland und China. Diese geografische Trennung hat historische und politische Bedeutung, da der Fluss ein wichtiger Handelsweg ist und den Austausch zwischen den beiden Ländern fördert. Der Amur hat auch eine kulturelle Bedeutung für die ansässigen Völker, darunter verschiedene indigene Gruppen, die in der Region leben.
Platz 6: Der Ob
Auf Platz sechs liegt der Ob und ist mit etwa 5.410 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt. Er erstreckt sich von den Bergen Westsibiriens bis zur Karasee im Nordpolarmeer. Entlang des Ob liegen bedeutende Städte wie Nowosibirsk, die drittgrößte Stadt Russlands. Diese Städte haben eine reiche kulturelle Geschichte und sind wichtige Wirtschaftszentren in Sibirien. Heute spielt der Fluss eine zentrale Rolle in der Wirtschaft der Region, insbesondere im Transport von Gütern und in der Fischerei.
Der Ob hat ein ausgeprägtes Regime mit starken saisonalen Schwankungen. Im Frühling schwillt der Fluss aufgrund der Schneeschmelze an, während er im Winter teilweise gefriert. Diese Wasserstände beeinflussen die Schifffahrt und das Ökosystem entlang des Flusses. Der Ob hat eine kulturelle Bedeutung für die indigenen Völker Sibiriens. Er ist Teil ihrer Lebensweise, Traditionen und Mythen und spielt eine Rolle im täglichen Leben der Anwohner.
+++ Die zehn längsten Flüssen Europas: Lebensadern des Kontinents +++
Platz 5: Der Jenissei
Der Jenissei, mit etwa 5.540 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt, erstreckt sich von der Mongolei bis zur Karasee im Nordpolarmeer. Der Fluss hat eine bedeutende historische Rolle gespielt. In der sowjetischen Zeit wurde der Jenissei verstärkt für den Bau von Wasserkraftwerken und andere Infrastrukturprojekte genutzt, was seine wirtschaftliche Bedeutung erhöhte.
Der Jenissei sieht sich verschiedenen ökologischen Herausforderungen gegenüber, darunter Wasserverschmutzung durch industrielle Abwässer, den Bau von Staudämmen und die Auswirkungen des Klimawandels. Da der Jenissei in der Mongolei und Russland verläuft, ist eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern wichtig, um die Wasserressourcen nachhaltig zu nutzen und Umweltschutzmaßnahmen zu ergreifen.
Platz 4: Der Mississippi
Auf Platz vier liegt der Mississippi, mit etwa 6.051 Kilometern ist er der längste Fluss Nordamerikas. Er erstreckt sich von Minnesota bis zum Golf von Mexiko und durchquert dabei zahlreiche Bundesstaaten und abwechslungsreiche Landschaften. Historisch war der Mississippi ein zentraler Handelsweg für die indigenen Völker und spielte eine Schlüsselrolle in der amerikanischen Wirtschaft des 19. Jahrhunderts. Der Fluss war auch Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse, wie der Schlacht von Vicksburg während des Bürgerkriegs.
Der Mississippi ist eine entscheidende Wasserstraße für den Gütertransport in den USA. Er ermöglicht den Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Rohstoffen und Fertigwaren. Die Schifffahrt auf dem Mississippi hat eine lange Tradition und spielt eine zentrale Rolle in der amerikanischen Wirtschaft. Um Hochwasser zu kontrollieren und die Schifffahrt zu erleichtern, wurden zahlreiche Staudämme und Schleusen entlang des Mississippi gebaut.
Platz 3: Der Jangtsekiang
Der Jangtsekiang ist mit etwa 6.380 Kilometern der längste Fluss Asiens und der drittgrößte der Erde. Das Einzugsgebiet des Jangtsekiang umfasst rund 1,8 Millionen Quadratkilometer und erstreckt sich über mehrere Provinzen, darunter Qinghai, Sichuan, Yunnan, Chongqing, Hubei, Jiangxi, Anhui und Jiangsu. Er ist eng mit wichtigen Ereignissen in der Geschichte Chinas verbunden und findet sich in zahlreichen kulturellen Werken wieder.
Der Jangtsekiang ist bekannt für sein großes Potenzial zur Wasserkraftnutzung. Der Drei-Schluchten-Damm, eines der größten Wasserkraftwerke der Welt, befindet sich am Fluss und hat erhebliche Auswirkungen auf die Energieversorgung Chinas sowie auf die Umwelt und die umliegenden Gemeinden.
Platz 2: Der Amazonas
Auf dem zweiten Platz liegt der Amazonas und fließt mit etwa 6.400 Kilometern durch mehrere Länder in Südamerika, darunter Peru, Kolumbien und Brasilien. Mit einem beeindruckenden Einzugsgebiet von etwa sieben Millionen Quadratkilometern deckt er fast 40 Prozent der Fläche des Kontinents ab und ist auch der längste Fluss Südamerikas.
Am Amazonas leben zahlreiche indigene Völker, die auf den Fluss und den Regenwald angewiesen sind. Diese Gemeinschaften haben eine tiefe kulturelle Verbindung zu ihrem Lebensraum und sind wichtige Hüter des traditionellen Wissens über die Flora und Fauna der Region. Der Amazonas ein faszinierender und lebenswichtiger Fluss, der nicht nur eine zentrale Rolle in der Umwelt und Kultur Südamerikas spielt, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf das globale Klima hat.
Platz 1: Der Nil
Der Nil ist der längste Fluss der Welt. Er hat eine Länge von 6.650 Kilometern und fließt durch elf Länder in Nordostafrika, darunter Uganda, Sudan und Ägypten. Er besteht aus zwei Hauptquellen: dem Weißen Nil, der in Uganda entspringt, und dem Blauen Nil, der im äthiopischen Hochland beginnt. Der Nil gilt als Lebensader Ägyptens und war entscheidend für die Entwicklung der alten ägyptischen Zivilisation. Die fruchtbaren Ufer des Flusses ermöglichten die Landwirtschaft und den Anbau von Getreide, was zu einer der ersten Hochkulturen der Menschheit führte. Übrigens ist der Nil selbstredend auch der längste Fluss Afrikas.
Der Nil hat eine tiefe kulturelle und religiöse Bedeutung für die Menschen der Region. Viele alte Tempel und Monumente, wie die Pyramiden von Gizeh und die Tempel von Karnak, liegen in der Nähe des Nils und sind Zeugen seiner historischen Bedeutung. Angesichts der gemeinsamen Nutzung des Nils ist internationale Zusammenarbeit zwischen den Anrainerstaaten von großer Bedeutung, um die Wasserressourcen nachhaltig zu bewirtschaften und Konflikte zu vermeiden.
Platz | Name | Länge in km |
1. | Nil | 6.650 |
2. | Amazonas | 6.400 |
3. | Jangtsekiang | 6.380 |
4. | Mississippi | 6.051 |
5. | Jenissei | 5.540 |
6. | Ob | 5.410 |
7. | Amur | 5.052 |
8. | Gelber Fluss (Huang He) | 4.845 |
9. | Kongo | 4.834 |
10. | Lena | 4.692 |
Zu den längsten Flüssen der Welt hast du nun alle wichtigen Infos, aber wie sieht es mit den Gewässern in der Bundesrepublik aus? Wir verraten dir alles, was du über die längsten Flüsse Deutschlands wissen musst.>>>