Lidl führt als erster Discounter eine neue Regel ein! Dort gibt es nun „5xD“. Aldi, Rewe und Co. wollen ebenfalls nachziehen.
Was das bedeutet und wie das die Kunden von Lidl, Aldi, Rewe und Co. beeinflusst, erfährst du hier.
Lidl führt „5xD“-Regelung ein: Nur deutsches Fleisch
Bezüglich des Fleisch-Sortiments steht in Supermärkten und Discountern eine wichtige Veränderung an. „Ab sofort bietet der Lebensmittelhändler in allen über 3.200 Filialen unter der Eigenmarke „Metzgerfrisch“ Wurstwaren sowie Schweine-, Rind- und Geflügelfrischfleisch an, bei dem die Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Verarbeitung in Deutschland erfolgt“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Unternehmens.
Das erklärt auch die Bezeichnung 5D. Die fünf Faktoren sind: Geburt, Aufzucht, Mast, Schlachtung und Zerlegung/Verarbeitung. Das „D“ steht für Deutschland und meint, dass alle diese Schritte der Wertschöpfungskette bei konventionellen Fleisch- und Wurstprodukten ausschließlich in Deutschland stattfinden.
Lidl macht es vor – Aldi, Rewe und Co. wollen nachziehen
Die ersten, die diesen neuen Maßstab ankündigten, waren ALDI Nord und ALDI SÜD. Bis zum vierten Quartal 2022 soll die Umstellung bei Aldi gelingen. Lidl zog kurz nach der Verkündung nach und überholte Aldi bezüglich der Einführung von 5D sogar. Jetzt fiel der Startschuss.
„Mit unseren Partnern haben wir in den letzten Monaten intensiv daran gearbeitet, alle Teile der Lieferkette für nahezu alle Frischfleisch- und Wurstprodukte unter unserer Eigenmarke „Metzgerfrisch“ auf deutsche Herkunft umzustellen. Dadurch setzen wir als erster deutscher Händler ein bundesweites „5xD“-Angebot konkret um“, sagt Christoph Graf, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl in Deutschland in der Pressemitteilung.
Auch Penny und Rewe wollen etwas für das Tierwohl tun und den deutschen Markt stärken. Bei Rewe sollen jedoch laut „top agrar“ nicht 100 Prozent des Schweinefleischs der 5D-Regelung entsprechen, sondern nur 95 Prozent.
Lidl, Aldi, Rewe und Co: 5D-Regel – Das ändert sich für die Kunden
Für Kunden der Discounter und Supermärkte ändert sich dadurch vor allem eins: Wer bei Lidl und Co. einkauft, bei dem wird nur rein deutsches Fleisch auf dem Teller landen.
Auch auf die Preise könnte die 5D-Regelung einen Effekt haben. Vor allem, da sie mit dem Anspruch vieler Märkte einhergeht, kein Fleisch aus den Haltungsformen 1 und 2 mehr anzubieten. Aldi Nord beispielsweise will sein Frischfleisch-Sortiment bis 2030 auf die Haltungsformen 3 & 4 umstellen.
Auf Facebook äußerte vor einigen Monaten ein Kunde daher gegenüber dem Discounter Bedenken: „Lieber Aldi Süd, auf der einen Linie ist es gut das ihr euch für mehr Tierwohl einsetzen wollt und nur noch Fleisch höchster Stufe verkaufen möchtet. Aber denkt ihr bitte auch mal an die gering Verdiener und sozial Schwächere? Die sich jetzt schon kaum noch Fleisch leisten können.“
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Aldi reagierte hierauf diplomatisch: „Auch wenn wir noch nicht genau einschätzen können, wie sich die Preise entwickeln werden, bleiben wir uns dem Anspruch treu, weiterhin bestmögliche Qualität zum möglichst niedrigen ALDI Preis anzubieten.“ (alp, cg)