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Lidl bleibt hart: Kunden müssen sich wohl von beliebtem Produkt verabschieden

Lidl legt sich mit einer deutschen Schoko-Legende an. Und alles sieht danach aus, als nähme dieser Kampf kein gutes Ende.

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© IMAGO/SOPA Images

NoName-Produkte von Lidl und Aldi: Wer steckt wirklich dahinter?

Wer auch regelmäßig nach preiswerterer No-Name-Ware aus Discounter und Supermarkt schaut, weiß vielleicht schon, dass hinter den meisten Billigprodukten große Markenhersteller stecken. Wie man sie erkennen kann und konkrete Beispiele haben wir im Video zusammengestellt.

Dass es zwischen Discountern und Supermärkten auf der einen Seite und Produkt-Herstellern auf der anderen Seite zu Streitigkeiten über Preiserhöhungen kommt, ist mittlerweile fast Alltag. Da zankt sich Kaufland mit „Ritter Sport“, Rewe mit Milka, Lidl mit Haribo…

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Die meisten Streitigkeiten werden irgendwann beigelegt. Anfang des Jahres einigten sich zum Beispiel Edeka und Netto nach einem monatelangen Ringen mit Mega-Konzernen wie Coca-Cola, Mars und Procter & Gamble (wir berichteten). Auch der Disput zwischen Lidl und Haribo ist inzwischen aus der Welt (>>> hier mehr dazu). Doch schon kracht es bei Lidl erneut – und diesmal offenbar endgültig.

Lidl im Streit mit Schoko-Legende Halloren

Vor wenigen Tagen sorgte diese Nachricht für Aufsehen: Deutschlands ältester Schokoladen-Hersteller, Halloren aus Halle, schickte einen Teil seiner Belegschaft bis zum Jahresende in Kurzarbeit. Nach einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung reagierte das Unternehmen damit auf einen Streit mit seinem langjährigen Großkunden Lidl. Betroffen sind rund 280 Mitarbeiter der Produktion in Halle sowie in der Schwester-Firma Delitzscher Schokoladenfabrik in Sachsen.

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Der Discounter-Riese hatte offenbar die Preise so drücken wollen, dass eine Produktion laut Halloren nur noch mit hohen Verlusten möglich wäre. Lidl erklärte auf Anfrage der Zeitung, man äußere sich nicht zu Geschäftsbeziehungen und internen Prozessen. Halloren-Vorstand Darren Ehlert nannte zwar nicht offiziell den Namen Lidl, bestätigte aber die Kurzarbeit und stellte klar: „Halloren hat sich lange genug unter Wert verkauft. Das machen wir nicht mehr. Wir haben den Streit nicht gesucht, aber es ging nicht anders. Eine Produktion nur um den Preis hoher Verluste ist nicht länger hinnehmbar.“

Einigung nicht in Sicht

Lidl bleibt also offenbar hart bei seinen Forderungen – und Halloren will beziehungsweise kann sie nicht erfüllen. Alles deutet darauf hin, dass eine Einigung zwischen dem 1904 gegründeten Schoko-Unternehmen und Lidl nicht zustande kommt. Die Kunden des Discounters werden wohl bald in ein leeres Regalfach blicken und sich für die Pralinen – besonders beliebt sind die berühmten Halloren-Kugeln – eine andere Quelle suchen müssen.


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Grundsätzlich haben diese Preisstreitigkeiten zwischen Supermärkten und Herstellern sowohl Vor- als auch Nachteile für die Kunden. Der Vorteil: Einzelhändler stellen sich gegen teils willkürliche und drastische Preiserhöhungen mächtiger Hersteller, um ihren Kunden weiterhin möglichst niedrige Preise bieten zu können. Der Nachteil: Geben die Hersteller nicht nach, fehlt das Produkt in der Filiale und der Kunde steht mit leeren Händen da.