Jede Woche bietet Lidl neue Angebote an, doch ein dauerhaftes Angebot schlägt sie alle: die Rettertüten. Die Idee dahinter ist eine Win-Win-Situation. In der bis zu fünf Kilogramm schweren Rettertüte befinden sich verschiedene Obst- und Gemüsesorten, die es aufgrund ihrer Optik nicht mehr in die Auslage des Discounters geschafft hätten.
Für nur drei Euro können Lidl-Kunden zuschlagen. Der Kunde spart viel Geld, ein Teil des Erlöses geht an die Tafel und noch verzehrbares Essen wird nicht einfach in den Müll geschmissen. Als eine Frau jedoch Mitte August 2024 nach dem Einkauf in ihre Tüte schaute, erlebte sie eine böse Überraschung, die einige Fragen zu den Rettertüten offenbarte. Unsere Redaktion hat bei Lidl nachgehakt.
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Lidl-Kundin bitter enttäuscht
„Schade! Ich habe immer mit Begeisterung Rettertüten gekauft, im letzten halben Jahr meist in Simmern. Die Einkäufe von letzter Woche und heute haben allerdings alles andere als Begeisterung ausgelöst. Letzte Woche war 2/3 des Inhalts nicht mehr zu gebrauchen“, lässt sie ihrem Frust auf Facebook freien Lauf.
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In der etwa 1,4 Kilogramm schweren Tüte seien die „Himbeeren völlig zermatscht, der Eisbergsalat faulig, der Pflücksalat stank schon gammelig, von den Weintrauben ca. 1/4 verschimmelt“ gewesen. Einzig die Brombeeren seien noch gut gewesen. Also fast alle Lebensmittel ein Fall für den Mülleimer – da sind selbst drei Euro auf einmal viel Geld.
Vergammelte Ware? DAS kannst du tun
Auf Nachfrage unserer Redaktion versicherte eine Lidl-Sprecherin, dass die Lebensmittel durch die Filialmitarbeiter kontrolliert würden, bevor sie in der Tüte landen. Aber: „Trotz der Kontrollen ist es bedauerlicherweise nicht ausgeschlossen, dass es im Einzelfall zu Beanstandungen kommen kann“, räumt die Sprecherin ein. In solchen Fällen würde das Unternehmen große Kulanz zeigen: „Daher können Kunden die Rettertüte in jeder Lidl-Filiale direkt an der Kasse zurückgegeben. Eine Vorlage des Kassenbons ist nicht nötig. Wir erstatten dann den vollen Kaufpreis oder bieten einen Umtausch“, so das Versprechen.
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Um sich einen zweiten Gang zur Filiale zu sparen, könnten Kunden auch einfach selbst die Tüten vor dem Bezahlen öffnen und einen kleinen Kontroll-Check machen, oder? Das sei „nicht vorgesehen“, wie die Lidl-Sprecherin betonte. Heißt so viel wie „nicht erwünscht“.
Vergammelte Lebensmittel scheinen in den Rettertüten also eher die Ausnahme zu sein. Die enttäuschte Facebook-Userin hatte wohl einfach nur Pech. Seit 2022 gibt es die Rettertüten in den über 3.250 Lidl-Filialen bereits. Und in den vergangenen zwei Jahren wurden nach Angaben des Unternehmens über 45.000 Tonnen Obst und Gemüse gerettet sowie über 1,3 Millionen Euro für die Tafel eingenommen.