Wie gewonnen, so zerronnen – ein Schicksal, das viele Lotto-Gewinner früher oder später zu ereilen scheint. So auch Lara und Roger. Das Paar gewann 1,8 Millionen Pfund (knapp zwei Millionen Euro) im Lotto und wollte alles richtig machen. Doch am Ende blieb ihnen nichts.
Lotto-Gewinner: „Wir wollten es nicht vermasseln“
Als Lara und Roger 2005 den ganz großen Lotto-Jackpot knackten, übten sie sich zunächst in Bescheidenheit. Wie die „Sun“ berichtet, holte sich das Paar an diesem Abend Currywurst zum Mitnehmen, trank dazu eine Flasche Champagner aus dem Supermarkt.
„Roger hat immer gesagt, dass er eines Tages im Lotto gewinnen würde, aber als es tatsächlich passierte, war es ein Schock“, schildert Lara den Moment, der ihr Leben veränderte. Nachdem der Schock verdaut war, hat das Geld auch schon „viel Streit“ zwischen dem Paar ausgelöst.
„Rogers Idee war, dass wir beide unsere Jobs aufgeben und von dem Geld leben und nur sehr wenig davon ausgeben würden, aber ich wollte nicht darauf verzichten.“ Deshalb sollte ein Teil der Millionen für Luxus herhalten, der Rest sorgfältig investiert werden. Unsicher waren die Lotto-Gewinner trotzdem, wie Lara gesteht: „Wir hatten Angst. Sie denken ständig: ‚Ist das falsch? Werden wir es verlieren? Ist das die richtige Entscheidung? Wie lange wird es dauern?‘ Wir wollten es unbedingt nicht vermasseln.“
Lotto-Gewinner muss wieder bei den Eltern einziehen
Doch alle Gedanken nützten nichts, schließlich verprasste das Paar sehr viel Geld. Es kaufte ein über 700.000 Euro teures Appartement, machte Urlaub in Dubai, auf Mallorca, in New York und Monaco. Außerdem kaufte sich die zweifache Mutter Schmuck, Kleidung, Möbel und Designertaschen – ihr Ehemann dagegen gab Geld für teure Anzüge, ein Zahn-Bleeching und Botox aus.
Dazu kaufte Lara einen Schönheitssalon für über 200.000 Euro, mit dem sie ein stabiles Einkommen sichern wollte. Roger gab derweil seinen Job als IT-Manager auf, um Hausmann zu werden – und um seinen Kindheitstraum, Rockstar zu werden, wieder aufleben zu lassen. Zeitweise gab das Paar rund 17.000 Euro pro Tag aus, gab Roger zu.
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Es kam, wie es kommen musste: Die Lotto-Gewinner verloren alles. Schlechte Investitionen und die Finanzkrise machten ihnen zu schaffen, ihre Ehe scheiterte. 2013, keine zehn Jahre nach dem großen Gewinn, hatte Roger nur noch sieben Pfund (etwa acht Euro) auf dem Konto und wohnte wieder bei seinen Eltern. „Ich hatte alles, aber es ist weg. Ich schäme mich, das zu sagen, aber ich war nicht klug genug, es zum Laufen zu bringen“, so der zweifache Vater.
>> Anmerkung der Redaktion <<
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus ein krankhaftes Verhalten bis hin zur Spielsucht entwickeln. Es geht dann nicht mehr nur um ein spontanes Freizeitvergnügen, sondern das Spiel nimmt dann plötzlich bedenkliche Funktionen an: das Vermeiden von Angst, Panik, Depression und anderen negativen Gefühlen oder das Ausweichen vor Problemen.
Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf bzga.