Christian B. ist der Hauptverdächtige im Fall der vor 17 Jahren verschwundenen Maddie McCann. Doch auch darüber hinaus werden dem 47-Jährigen weitere Vergehen zur Last gelegt. Im aktuell in Braunschweig stattfindenden Gerichtsprozess muss sich der Mann wegen drei Vergewaltigungen und zwei Fällen von Kindesmissbrauch verantworten.
Nun hat am Donnerstag (14. März) ein weiterer Zeuge und ehemaliger Bekannter des Angeklagten vor Gericht ausgesagt. Was er über den Beschuldigten zu sagen hatte, steht zwar nicht in direktem Zusammenhang mit dem Fall Maddie McCann, gibt aber einen verstörenden Einblick in die Gedankenwelt von Christian B..
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Maddie McCann-Verdächtiger vor Gericht
Zum letzten Termin im Vergewaltigungsprozess um Christina B. wurde ein Zeuge per Video hinzugeschaltet. Der 56-Jährige lebt mittlerweile in Kambodscha, hatte jedoch Anfang der 2000er in Portugal Bekanntschaft mit dem Angeklagten gemacht. Schon damals sei ihm der Mordverdächtige komisch aufgefallen.
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So sollte der Zeuge Christian B. einen Gefallen tun und ihm einige Taschen bringen. Der Inhalt ließ den heute 56-Jährigen allerdings erschaudern. So hätten sich darin einige CDs mit pornografischen Beschriftungen befunden. Das sei allerdings kein harmloser Stoff gewesen. So habe der Zeuge angegeben, einige der heftigeren Datenträger auf dem Weg zu B. weggeworfen zu haben.
Zeuge wollte Kinder schützen
Zur Erklärung äußerte sich der Zeuge, er habe Kinder oder Jugendliche in Bs. Haus vor den Inhalten dieser CDs schützen wollen. Doch könne er sich mittlerweile nicht mehr einwandfrei an diese längst vergangene Zeit erinnern und gab seine Aussagen nur „unter Vorbehalt“ ab.
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Das Gericht stellte am Donnerstag klar, dass der 56-Jährige kein Hauptbelastungszeuge sei. Doch könne er durch die gemeinsame Zeit mit dem Angeklagten Einblicke in dessen damaligen Lebensstil und Wohnort liefern. So sei ihm Bs. Haus verwahrlost erschienen und das, obwohl B. oft in Sakko herumgelaufen und in einem Jaguar herumgefahren sei.
Da der Angeklagte dem Zeugen von verschiedenen kleineren Einbrüchen erzählt habe, sei dieser dann auf Abstand gegangen. Ihm sei Christian B. komisch und „nicht ganz koscher“ vorgekommen. (mit dpa)