Neue Bewegung im Fall Maddie McCann! Wie lokale Medien berichten, suchen die portugiesischen Behörden erstmals seit über zehn Jahren wieder aktiv nach dem im Jahr 2007 verschwundenen Mädchen. Demnach sollen die Ermittler einem Hinweis deutscher Behörden nachgehen.
Einsatzkräfte sollen im Stausee „Barragem do Arade“ und dem darumlegenden Waldgebiet in der Nähe der Stadt Silves suchen. Der Ort liegt etwa 50 Kilometer entfernt von Praia da Luz, wo Maddie McCann in den Abendstunden des 3. Mai aus einem Ferienapartment verschwand. An der Suchaktion sind auch Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) beteiligt. Am Dienstagabend (23. Mai) sorgte ein Video für Aufsehen.
Maddie McCann: Neue Hinweise aus Deutschland
Im Jahr 2008 hatten Taucher der portugiesische Polizei den Stausee bereits abgesucht, dabei aber nur tierische Überreste gefunden. Nun, 15 Jahre später, sind die Behörden erneut angerückt. Die genauen Hintergründe des Einsatzes sind bislang unklar.
Es ist davon auszugehen, dass die Suche im Zusammenhang mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen den Christian B. stehen. Die Ermittler gaben im Juni 2020 bekannt, dass sie wegen Mordes an Maddie McCann gegen den vorbestraften Sexualstraftäter ermitteln. Bislang konnte ihm allerdings nicht nachgewiesen werden, dass er mit dem Verschwinden des damals dreijährigen Mädchens etwas zu tun haben könnte. Christian B. lebte von 1995 bis 2007 regelmäßig an der Algarve. Laut der portugiesischen Wochenzeitung „Expresso“ war B. während seines Aufenthalts in Portugal öfter an der Arade-Talsperre nahe der Kleinstadt Silves gewesen.
Am Dienstagabend hat ein Kamerateam vor Ort rätselhafte Bilder aufgenommen, berichtet die britische „Sun“. Reporter filmten Polizisten in der Suchgegend, die große Papiertüten an andere Ermittler übergaben. Ob sich darin möglicherweise Beweisstücke befanden, die im Zusammenhang mit dem Fall stehen, ist unklar.
Mordermittlungen im Fall Maddie McCann
Weil die nötigen Beweise gegen Christian B. fehlen, hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig noch immer keine Anklage gegen ihn erhoben. Wie aus einer Mitteilung von Dienstag (23. Mai) der Staatsanwaltschaft Braunschweig hervorgeht, „finden gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal statt. Die Maßnahmen werden (…) durch die portugiesischen Strafverfolgungsbehörden mit Unterstützung durch Beamte des Bundeskriminalamtes umgesetzt.“ Nähere Informationen zu den Hintergründen würden derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht herausgegeben.
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Der Verdächtige sitzt aktuell wegen einer Vergewaltigung im Jahr 2005 in Portugal im Gefängnis. Doch hat er zwischen 2000 und 2017 viel öfter sein Unwesen in Portugal getrieben? Davon geht die Staatsanwaltschaft Braunschweig aus, die im vergangenen Jahr wegen mehrerer anderer Sexualdelikte anklagte. Liefert die neue Suchaktion in Portugal dazu nun wichtige Beweise? (mit dpa)