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Mann ist ständig betrunken: Der Grund ist traurig

Mann ist ständig betrunken: Der Grund ist traurig

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Matthew Hogg wird durch die falsche Ernährung betrunken – besonders schlimm sind jedoch die typischen Katersymptome. (Symbolfoto) Foto: imago images / Ralph Peters

Betrunken sein, ohne etwas trinken zu müssen? Allein durch die Aufnahme von Zucker und Kohlenhydraten? Klingt für viele nach einem wahrgewordenen Traum – doch in der Realität ist es ein furchtbares Schicksal.

Matthew Hogg ist ein Mann, der von dem seltenen „Eigenbrauer-Syndrom“ betroffen und geplagt ist. Sobald er etwas Falsches isst, setzt sich in seinem Darm eine alkoholische Gärung in Gang, durch welche Alkohole wie Ethanol, Methanol oder Butanol entstehen, die dann direkt in die Blutlaufbahn geraten. In der Folge wird er „betrunken“.

Matthew Hogg: Ein Mann, dessen Körper selbstständig Alkohol produziert

Das Portal „Vice“ hat mit Matthew über seine Erkrankung gesprochen, mit welcher er seit fast 20 Jahren lebt. Bereits in seiner Kindheit litt er unter Verdauungsstörungen. Im Teenageralter wurden die Symptome dann schlimmer.

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Die Gärungsprozesse in seinem Darm verursachten starke Blähungen, nachdem er etwas gegessen hatte. Hinzu kam dann das Gefühl von Trunkenheit, chronische Müdigkeit, Muskelschmerzen, chronische Kopfschmerzen, geistige Beeinträchtigungen und Stimmungsschwankungen.

Besonders schlimm sind die Katersymptome

Matthew war also nicht einfach nur ständig betrunken – er wurde vor allem von den typischen Symptomen eines ordentlichen Katers geplagt. Ganz ohne einen Tropfen Alkohol getrunken zu haben.

Wie er dem Portal erzählt, war er bis zu seinem 16. Lebensjahr ein vorbildlicher Schüler: Er hatte Spaß am Unterricht, trieb Sport, hatte ein gutes Sozialleben und große Ziele. Er wollte Akademiker, professioneller Athlet, Wissenschaftler, Ingenieur oder Pilot werden. Doch als das „Eigenbrauer-Syndrom“ sich bemerkbar machte, veränderte sich alles grundlegend.

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Im Studium hielt er weniger als zwei Semester durch

Mit dem Sport konnte er nicht mehr weiter machen, weil er schon nach kurzen Strecken erschöpft war. In der Schule konnte er sich nicht mehr gut konzentrieren und sein Sozialleben litt stark, da er keine Energie und Motivation mehr hatte, sich an Dingen zu beteiligen.

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Nachdem er durch seine Erkrankung nicht einmal zwei Semester im Studium durchhielt und nach Hause zurückkehrte, beantragte er staatliche Hilfe. Von 1999 bis 2008 lebte er von staatlichen und familiären Hilfeleistungen.

Kein billiger Weg zum Rausch

In dieser Zeit erstellte er eine Webseite über wenig erforschte Erbkrankheiten, die von 2008 bis 2012 genug Werbeeinnahmen einbrachte, um davon zu leben. An der „Environmental Illness Resource“ arbeitet er bis heute weiter.

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Auf die Frage, von „Vice“, ob er extra viele zuckerhaltige Lebensmittel gegessen hat, um sich zu „betrinken“ erzählt Matthew: „Ich halte mich lieber an die Low-Carb-Diät, weil die negativen Folgen den Moment des Genusses überschatten. Es war immer so, dass ich mich mehr verkatert als betrunken gefühlt habe. Manche Leute nehmen an, dass mein Leiden ein billiger Weg zum Rausch ist, aber das ist leider nicht die Realität.“ (db)