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München: Amok-Fahrer Farhad N. – „Lösche alle aus, die schlecht zum Islam sind“

Kurz vor dem Anschlag in München postet der Amok-Fahrer Farhad N. erschreckende Worte bei Instagram. Hatte er sich unbemerkt radikalisiert?

© Matthias Balk/dpa

Anschlag in München - Auto rast in Menschenmenge

In München ist ein Auto in eine Verdi-Demo gefahren. Berichten zufolge soll es zahlreiche Verletzte geben.

München steht am Tag nach dem Anschlag in der Innenstadt unter Schock. Rund 30 Menschen haben am Donnerstag (13. Februar) bei der Amok-Fahrt am Stiglmaierplatz zum Teil schwerste Verletzungen erlitten. Mehrere Menschen kämpfen um ihr Leben, darunter ein Kleinkind.

Die Frage nach dem „Warum“ quält die ganze Stadt. Warum ist Farhad N. mit seinem Mini Cooper in den Demozug gerast? Aufschluss über das Motiv des Täters könnte sein Instagram-Account liefern. Denn in den Tagen vor dem Anschlag in München setzte der 24-jährige Afghane Posts ab, die zu Denken geben.

++ Alle Infos zum Anschlag in München hier im Newsblog ++

München: So präsentierte sich Farhad N. bei Instagram

Farhad N. kam im Jahr 2016 als unbegleiteter, minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland. Zu seinem Aufenthaltstitel gab es nach der Tat in München zunächst Unstimmigkeiten. Mittlerweile herrscht Klarheit: Der junge Asylbewerber war in Deutschland geduldet (mehr dazu hier >>>).

Doch was trieb Farhad N. zu seiner grausamen Tat an? Laut Ermittlungsbehörden gebe es einen Hinweis auf ein mögliches islamistisches Tatmotiv. Bei den Ermittlungen stießen die Beamten auch auf das mittlerweile gelöschte Instagram-Profil des Täters. Auf den ersten Blick erscheint der junge Afghane hier nicht wie ein radikaler Islamist.

Was trieb Farhad N. zum Anschlag in München? Foto: Matthias Balk/dpa

Stattdessen präsentierte er sich als Bodybuilder oder im gut sitzenden Anzug bei seiner Arbeit als Ladendetektiv. In den Tagen vor dem Anschlag in München setzte der Täter aber auch Posts ab, die unter anderem jetzt in den Fokus der Ermittlungen geraten.

++ München: Söder sagt es nach Anschlag nebenbei – Stadt war bereits in Alarmbereitschaft ++

Hat sich der Täter von München radikalisiert?

Laut dem „Spiegel“ habe er zahlreiche religiöse Inhalte geteilt, ein Großteil davon unverfänglich. Doch wenige Tage vor dem Anschlag habe er sich in einem schwarzen Kurzarmhemd neben zwei jungen Männern in einem Waldstück abgelichtet. Dazu habe er mehrere islamische Fürbitten geschrieben.

Im Wortlaut: „O Gott, führe uns immer auf den rechten Weg, o Gott, der Ramadan ist nahe. Mögen Muslime auf der ganzen Welt erfolgreich und stolz sein, führe sie alle.“ Doch neben den Glaubenssätzen taucht auch ein Satz auf, der in einem anderen Licht erscheint: „Lösche alle aus, die schlecht zum Islam sind.“


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Nach Angaben der „Bild“ soll Farhad N. außerdem am Tag vor dem Anschlag eine Ansprache gehalten haben, bei der es um den Tod gegangen sei. Am Freitagvormittag sprach die Staatsanwaltschaft München von einem „islamistischen Tatmotiv“. Grund dafür war unter anderem, dass der Täter bei seiner Verhaftung „Allahu Akbar“ rief. Mehr dazu hier im Newsblog zum Anschlag in München >>>