Als ein Kunde zuletzt durch den neuen Netto-Prospekt blätterte, schaute er bei einem Produkt ganz genau hin – und ihn traf der Schlag. Im Zentrum der Aufregung stehen kleine Schafe und das andere Ende der Welt. Aber der Reihe nach.
„Netto hat mir heute ein Kopfschütteln abgerungen.“ Mit diesen Worten beginnt der Kunde seine Ausführungen. Er hatte zuvor offenbar durch den Netto-Prospekt geblättert. Und dabei war ihm ein Produkt ganz besonders aufgefallen. Und weiter: „Beworben wird Lammfleisch – aus Neuseeland?!? Noch weiter weg ist nicht möglich.“
Netto-Prospekt lässt Kunden rätseln
Was den Kunden von Netto offensichtlich ärgert, ist der Umstand, dass der Discounter Fleisch anbietet, das zuvor vom anderen der Welt nach Deutschland geliefert werden musste. Nun könnten Tierfreunde anführen, dass in einer ethischen Diskussion über den Konsum von Lammfleisch der CO2-Abdruck der Lieferanten eine eher untergeordnete Rolle spielt. Schließlich geht es hier um Züchtung und Tötung von Tierkindern einzig zum kulinarischen Genuss.
Doch der Netto-Kunde sieht das anders und fragt daher in Bezug auf die langen Transportwege: „Was geht in deren Köpfen vor?“
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Neuseeland und die Schafe
Andere Kunden halten dagegen. „Ich finde das gar nicht so falsch“, schreibt ein Netto-Kunde: „Woher soll das Lammfleisch denn sonst kommen?“
Und ein anderer fügt hinzu: „Schafwolle kommt ja auch meist dorther.“
Kein Wunder, schließlich ist Neuseeland weltberühmt dafür, dass dort extrem viele Schafe leben. Knapp 30 Millionen Schafe gibt es in Neuseeland – bei 5 Millionen Einwohnern. So stellt ein anderer Netto-Kunde klar: „Etwa 95 Prozent des Lammfleisches hier im Handel kommt aus Neuseeland. Wild kommt aus Australien, Rindfleisch kommt aus Südamerika, Lachs kommt aus Norwegen, Riesengarnelen und Pangasius kommen aus Südost-Asien, und Seelachs kommt aus Alaska. Es lebe die Globalisierung.“