Was für ein skurriles und einmaliges Angebot in Oberhausen. Jetzt will die Stadt gegen häusliche Gewalt vorgehen und stellt ein Projekt vor. Das soll allerdings Tätern helfen!
Der Caritasverbandes Oberhausen e.V. bewirbt das Projekt „Gewaltfrei – Angebot für Täter bei häuslicher Gewalt“ mit dem Ziel, dadurch auch Opfern zu helfen. Wie das funktionieren soll, erfährst du hier.
Oberhausen will Tätern häuslicher Gewalt helfen – „Nach wie vor ein Tabuthema“
„Es ist nach wie vor ein Tabuthema“, erklärt Caritas-Direktor Michael Kreuzfelder. „Sowohl Opfer als auch Täter können der Spirale der Gewalt nur schwer entkommen, aber es ist möglich. Wir helfen Menschen, den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen.“ Das neue Hilfsprojekt wird für alle Männer ab 18 Jahren verfügbar sein und das auch über die Stadtgrenzen hinaus.
Ebenfalls können sie in Duisburg, Mülheim, Dinslaken und im Kreis Wesel daran teilnehmen. In Zusammenarbeit mit einer weiblichen und einer männlichen Fachkraft der Caritas sollen in insgesamt 25 Sitzungen à zwei Stunden gewaltfreie Handlungsstrategien erlernt werden. Die Teilnehmer sollen sich mit Gewaltthemen, ihren eigenen Gefühlen und Erfahrungen sowie aktuellen Konflikten auseinandersetzen.
Oberhausen: Hilfsangebot für Täter – doch wer hilft den Opfern?
Doch was ist mit den Opfern häuslicher Gewalt? „Was wir in Oberhausen Frauen anbieten können, die Opfer häuslicher Gewalt sind – etwa das Frauenhaus oder die Hilfe und Unterstützung durch die Frauenberatungsstelle – ist als Schutz für Betroffene sehr wichtig“, versichert der Oberbürgermeister Daniel Schranz auch Angebote für Frauen. Nichtsdestotrotz sieht er auch an anderer Stelle Handlungsbedarf. „Wichtig ist es aber auch, an der Ursache anzusetzen.“
Das denkt sich auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oberhausen. „Mithilfe des Ansatzes der Täterarbeit gibt es einen ganz anderen Weg eines effektiven Opferschutzes. Denn die Arbeit mit Tätern ist Opferschutz“, so Britta Costecki.
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Oberhausen: SO kannst du dich für das Programm anmelden
In diesem Jahr würden bereits erste Einzelgespräche mit potenziellen Teilnehmern geführt. Ende des Jahres könnten dann die ersten Gruppentrainings für acht bis zehn Teilnehmer starten, hofft Andrea Schmidt, Einrichtungsleitung Familie, Bildung & Beratung.
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Behörden können Täter in das Projekt vermitteln, aber Täter dürfen sich auch selbst dafür anmelden. Das Projekt befindet sich jedoch noch im Aufbau. (mbo)