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Pfand-Reform nach vielen Jahren – deutsche Kunden können es nicht fassen

Für Kunden in Deutschland gehört das Pfand-System seit vielen Jahren fest zum Alltag. Umso erstaunlicher ist nun eine geplante Reform eines Nachbarlandes.

© IMAGO/MiS

Die Eigenmarken der Supermärkte: von ja! bis Freeway

In den Supermärkten stehen neben den bekannten Marken wie Milka, Coca Cola und Co. auch immer mehr Eigenmarken. Ein Überblick:

Für uns in Deutschland ist es seit über zwei Jahrzehnten vollkommen normal: Auf viele Getränkeflaschen und -dosen gibt es Pfand. Sind Wasser, Saft oder Bier ausgetrunken, bringt man das Leergut zurück zu Aldi, Rewe & Co., steckt alles zurück in den Pfandautomaten – und bekommt einige Cent pro Flasche bzw. Dose zurück.

Ein finanzieller Anreiz, weniger Plastikmüll zu produzieren, der sich hierzulande erfolgreich durchgesetzt hat. Doch was für uns Alltag ist, ist in unseren direkten Nachbarländern komplett anders.

In Österreich beispielsweise greift ab 2025 eine Pfand-Reform, von der deutsche Supermarkt-Kunden nicht fassen können, dass sie erst jetzt kommt.

Pfand-Reform im Nachbarland

Pfand auf Einwegflaschen – in Deutschland seit 2003 nicht mehr wegzudenken. In Österreich soll es das jetzt erst ab 2025 geben! Das berichtet „heute.at“. Bisher gab es in der Alpenrepublik nur Pfand für Mehrwegflaschen aus Glas – insbesondere bei Bierflaschen. Und auch dabei soll es sich einiges ändern.

Die Österreicher kennen es zurzeit noch so: 9 Cent Pfand pro 0,5-Liter-Bierflasche, pro Bierkasten kommen zusätzlich 3 Euro oben drauf. Doch das wird nun erheblich teurer.

Der österreichische Staat schraubt das Pfand pro Standard-Bierflasche von 9 Cent auf 20 Cent nach oben. Ein Plus von 11 Cent – das entspricht einer Steigerung von rund 122 Prozent! Dadurch wird auch ein Kasten Bier mit 20 Flaschen um 2,20 Euro teurer als bisher.

Österreich erhöht Flaschenpfand drastisch

Warum geht Österreich diesen drastischen Schritt? Nun, offenbar sind 9 Cent Pfand kein ausreichender Anreiz, um die Glasflaschen zurück zum Händler zu bringen. Zu viele Bierflaschen landen im Altglas, werden nicht wiederverwendet – was bei den Brauereien einen jährlichen Schaden von bis zu 3 Millionen Euro verursacht. Dem will der Staat entgegenwirken. Schließlich kann eine Bierflasche 30 bis 40 Mal wiederbefüllt werden, bevor man sie aussortieren muss.

Ein genaues Datum, ab dem die neue Reform greift, gibt es jedoch noch nicht – denn die Verantwortlichen haben eine große Sorge.


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Die Brauereien befürchten, dass ihnen – sollte die Regierungen einen Pfand-Stichtag bekanntgeben – kurz vor diesem Datum die Kunden die Tür einrennen würden, um dann pünktlich das erhöhte Pfand einzusammeln. Dann würden sie nämlich ein paar Cent Profit machen.

Nur soviel verrät Österreich: Im ersten Quartal 2025 soll die Pfand-Reform kommen.