Immer mehr Menschen machen sich ernsthafte Gedanken über ihre Ernährung. Vor allem gesund soll es sein. Bei Rewe, Edeka und Co. gewinnt deshalb ein Produkt immer mehr an Beliebtheit.
Die Deutschen sind bekannt für ihren ausgiebigen Fleischverzehr. Doch in den letzten Jahren zeichnet sich ein anderer Trend ab. Immer öfter greifen Kunden von Rewe, Edeka und Co. im Regal zu einem Fleischersatzprodukt – die Erbse. Könnte die Erbse dem Fleisch bald sogar den Rang ablaufen?
Rewe, Edeka und Co.: Fleisch leidet unter schlechtem Image – Ersatzprodukte holen auf
Vor ein paar Jahrzenten herrschte noch das Motto: „Was auf den Teller kommt, wird auch gegessen“. Mittlerweile machen sich vor allem die jüngeren Generationen immer mehr Gedanken über die Herkunft und Herstellung ihrer Nahrungsmittel.
Vor allem das Image von Fleisch hat in den letzten Jahren gelitten. Aufgrund der teilweise unwürdigen Zustände bei der Tierhaltung und der Angst vor Antibiotika-Rückständen im Fleisch, lassen immer mehr Deutsche die Finger von dem tierischen Produkt.
Laut einer Umfrage der PHW-Gruppe, einem deutschen Geflügelzüchter, Anfang des Jahres, gaben 53 Prozent der 1.003 Befragten an, dass sie zumindest manchmal bewusst auf den Konsum von Fleischprodukten verzichten würden. 44 % gaben an Flexitarier zu sein – also sie essen nur selten oder ab und zu Fleisch.
Auch das Angebot in den Supermärkten geht mit diesem Trend mit und bietet immer mehr Alternativen zum Fleisch an. Neben Soja und Lupinen wächst vor allem die Nachfrage nach Produkten aus Erbsen, wie aus einem Bericht der „WirtschaftsWoche“ hervorgeht.
Kann die Erbse dem Fleisch bald den Rang ablaufen?
Kommt es in der Zukunft zu einer Revolution? Verschwindet Fleisch nach und nach aus den Kühlregalen?
Laut dem Bericht wird immer noch mehr als das Hundertfache an Fleisch angeboten gegenüber dem Ersatzprodukt. Beim Blick auf die Ergebnisse des Statischen Bundesamtes bezüglich der Fleischproduktion im 1. Halbjahr 2021 zeigt sich jedoch ein Rückgang von 1,7 % zum Vorjahr.
Im Gespräch mit Stephanie Wunder, Koordinatorin der Bereiche Ernährung und Landnutzungspolitik vom Ecologic-Institut, hat das Wirtschafts-Blatt herausgefunden, dass es einige Gründe gibt, die für die Erbse sprechen würden. Einerseits wachse sie hierzulande gut und habe einen hohen Proteingehalt. Andererseits verbessere sie den Boden ohne synthetische Düngemittel. Denn Erbsen können Stickstoff aus der Luft ziehen und im Boden binden.
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Auch aus Sicht der Umwelt schlage die Erbse das Fleisch: Sie verursachen weniger Treibhausgase bei der Herstellung, verbrauchen weniger Wasser und Flächen als Rindfleisch, Schweinefleisch oder Geflügel, wie die „WiWO“ schreibt.
Zu einer Revolution wird es aller Voraussicht nach aber nicht kommen. Dafür scheinen Bratwurst, Steak und Co. immer noch zu beliebt bei den Deutschen zu sein. Außerdem ist neben der Qualität für viele Menschen auch immer noch der Preis ausschlaggebend. Die Alternativen sind oftmals fast doppelt so teuer wie das „echte“ Fleisch. (cg)