Eigentlich war sie in dem Rewe Stammkunde, aber die Kundin war von einem Vorfall so sehr schockiert, dass sie dort nicht mehr einkaufen wird. Sie bezeichnet das, was in dem Supermarkt vorgefallen ist, als „unsoziales und menschenverachtendes Verhalten“.
Besonders an Supermärkten, wie Rewe, Lidl, und Co. sieht man sie regelmäßig – die Verkäufer von Straßenmagazinen oder -zeitungen. Bei den Verkäufern handelt es sich in der Regel um Menschen in sozialen Nöten. Durch den Verkauf haben sie weiterhin einen Zugang zu einer Arbeit und können ein kleines Einkommen erzielen.
Rewe: Verkäuferin wurde weggeschickt
Auch Marion Schmitz war der Anblick der Straßenmagazin-Verkäufer bekannt. Sie wunderte sich jedoch, als sie die Rewe-Filiale in Hoya verließ und eine Verkäuferin vor dem Eingang stehen sah. Die Frau stand in der Kälte und im Regen vor dem Supermarkt, mit einem Stapel des Straßenmagazins „Asphalt“ im Arm.
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Schmitz berichtet gegenüber der „Kreiszeitung“ in einem Brief: „Ich sprach sie an: Warum stehen Sie hier im Wind und Regen, statt im geschützten Vorraum?“, worauf die Verkäuferin erklärte, dass die Rewe-Marktleitung ihr dies verboten hatte. Marion Schmitz war schockiert, dass man der durchgefrorenen Verkäuferin verbot, das Magazin im Vorraum der Filiale zu verkaufen. Sie konfrontierte die stellvertretende Marktleitung des Rewes, die jedoch als Reaktion nicht dieses Verhalten begründete, sondern die Magazinverkäuferin nur wegschickte. Entrüstet berichtet Schmitz: „Ich traf keinen, den die junge Frau im Vorraum gestört hätte.“
Auf Nachfragen der „Kreiszeitung“ erklärte Rewe, dass die Zufriedenheit der Kunden an erster Stelle steht. Eine einheitliche Regel, wie man mit Verkäufern von Straßenmagazinen umgeht, gibt es tatsächlich nicht. Ein Unternehmenssprecher erklärt: „Es kommt gelegentlich vor, dass sich Kund:innen durch das Auftreten von Spendensammler:innen, Personen, die um finanzielle Unterstützung bitten, oder Verkäufer:innen von Straßenmagazinen bei ihrem Einkauf gestört fühlen.“
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Keine Verkäufer im Bereich Hoya
Jedoch hat Rewe trotzdem Konsequenzen gezogen und sich an den Verlag des Magazins gewendet. Dabei stellte der Verlag fest, dass es sich bei der Frau vor dem Rewe wahrscheinlich nicht um eine offizielle Verkäuferin gehandelt hat. In dem Bereich Hoya gibt es nämlich aktuell gar keine offiziellen Verkäufer. Jedoch ist es keine Seltenheit, dass Personen das Magazin verkaufen, die nicht registriert sind.
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Thomas Eichler vom Straßenmagazin „Asphalt“ erklärt: „Diese bieten das Magazin oftmals auf aufdringliche Weise an und nutzen es gleichzeitig als Mittel zum Betteln. Sobald uns solche Fälle bekannt werden, bitten wir die betroffenen Geschäftsinhaber, diese Personen darauf hinzuweisen, den Verkauf umgehend zu beenden und, wenn nötig, ein Platzverbot auszusprechen“.