Seit November befindet sich ein Geldanlagenberater der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, dass er mehrere Kunden um sehr viel Geld betrogen hat, teilweise sogar um rund eine halbe Million Euro. Seine Opfer haben von dem Betrug überhaupt nichts gemerkt.
Der Bruder eines der mutmaßlichen Opfers wendet sich nun an den „Bayerischen Rundfunk“ und berichtet von seiner Erfahrung mit dem Sparkassen-Berater. Damals kümmerte er sich als amtlich bestellter Betreuer um seinen Bruder, der sehr schwer erkrankt war. Aus heiterem Himmel bat sein Bruder ihn plötzlich darum, hohe Summen Geld von seinem Konto abzuheben.
Sparkasse: Plötzlich verschwand Geld vom Konto
Der Mann bat seinen Bruder darum, Geld von seinem Sparkassen-Konto abzuheben, laut seiner Angabe für verschiedene Investitionen. Der restliche Betrag von stolzen 50.000 Euro sollte er dann dem Sparkassen-Berater persönlich übergeben, der das Geld in die Kapitallebensversicherung einzahlen sollte. Dem Bruder des Mannes kam dies jedoch später suspekt vor, als ihm auffiel, dass sich nicht nur das Geld auf dem Sparkassen-Konto nicht erhöht hatte und auf dem Konto sogar Geld verschwunden war.
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Er konfrontierte den Sparkassen-Berater damit, der als Reaktion plötzlich vor dem Haus des Mannes auftauchte und dort nach dem Geld suchen wollte. Gegenüber dem „Bayerischen Rundfunk“ berichtet der Mann, dass der Berater behauptete: „Die alten Leute verstecken an den unterschiedlichsten Stellen Geld, unter der Badewanne in Fliesen und im Keller machen sie eine Fliese locker und verstecken an den unterschiedlichsten Stellen das Geld. […] Wir haben natürlich nichts gefunden.“
Dieses Verhalten des Beraters irritierte den Betreuer jedoch und er wandte sich an die Sparkasse. Er berichtete der Bank, dass er auf dem Konto seines Bruders Abhebungen entdeckt habe, die weder von ihm noch seinem mittlerweile verstorbenen Bruder getätigt wurden. Die Sparkasse teilte ihm jedoch mit, dass dies nicht möglich wäre und einer der beiden das Geld abgehoben hat. Als der Mann ein Zivilverfahren gegen die Bank angestrebt hat, wurde dieses jedoch abgelehnt. Gegen diese Entscheidung hat der Betreuer Berufung eingereicht, jedoch kam es bisher nicht zu einer Entscheidung.
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Bei den Opfern handelt es sich um ältere, wohlhabende Menschen
Der Sparkasse-Berater wurde mittlerweile festgenommen, und die Staatsanwaltschaft ermittelt momentan gegen ihn. Oberstaatsanwalt Markus Küstner berichtet: „Nach dem derzeitigen Stand müssen wir davon ausgehen, dass der Beschuldigte seine Stellung als Angestellter einer Bank missbraucht hat, um so in den Kontakt zu den Kunden der Bank zu kommen und hat ihnen dann vorgegaukelt, dass er ihre Gelder gewinnbringend an der Steuer vorbei anlegen könnte. Viele der Geschädigten haben das geglaubt und haben größere Bargeldmengen direkt an den Beschuldigten zwecks Anlage übergeben. Tatsächlich kam es natürlich nie – in keinem Fall – zu einer Anlage nach derzeitigem Stand der Ermittlungen.“
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Der Berater der Sparkasse befindet sich seit November in Untersuchungshaft, jedoch reichen seine Taten laut den Ermittlungen bis 2013 zurück. Die Staatsanwaltschaft berichtet, dass es sich bei den Opfern in der Regel „um ältere, wohlhabende Menschen, größtenteils älter als 80 Jahre“ handelt. Einen seiner angeblichen Kunden hat der Berater sogar um 400.000 Euro betrogen. Seine Betrugsmasche ist laut der Staatsanwaltschaft aufgrund der Anzeige einer Privatperson aufgeflogen.