Es ist ein Trend, der sich deutschlandweit vor allem in kleineren Ortschaften, Bezirken und Stadtteilen zeigt – immer mehr Filialen der Sparkasse schließen. Allein in Sachsen waren es im Januar 17 Standorte, doch auch andere Bundesländer sind betroffen.
Die Schließungen seien auf das Verhalten der Kunden zurückzuführen, erklären die Sprecher des Geldinstitutes immer wieder. Doch wie genau konnte es dazu kommen und wie soll es für die Kunden weitergehen, wenn es immer weniger Geschäfte und persönliche Beratung vor Ort gibt?
Sparkassen-Filialnetz schrumpft
Das Filialnetz des Kassenverbands schrumpft unaufhörlich. Im Gegensatz zur Deutschen Post, die ihren gesetzlichen Pflichten, ein engmaschiges Filialnetz zu gewährleisten, aufgrund von Personalmangel nicht nachkommen kann, basieren die Entscheidungen der Sparkassen auf wirtschaftlichen Gründen. An Personal mangelt es nicht. Stattdessen fehlen die Kunden.
Doch diese bleiben nicht wirklich aus. Noch immer ist die Sparkasse eines der beliebtesten Geldinstitute in Deutschland. Mit rund 32 Millionen Kunden (Stand 2018) liegt die Bank im Ranking auf dem ersten Platz. Die Volksbanken auf Platz zwei haben mit knapp 13 Millionen (Stand 2018) und damit nicht einmal halb so viele Kunden. Dennoch schließt eine Sparkassen-Filiale nach der nächsten.
Sparkasse: Onlinebanking boomt
Der Grund dafür seien tatsächlich die Kunden, erklärt ein Sprecher der Sparkasse Gelsenkirchen gegenüber dieser Redaktion. Statt sich persönlich am Schalter beraten zu lassen, würden sie zunehmend das Online-Banking, die Videoberatung, die App oder den Telefonservice nutzen. In der Konsequenz seien deshalb verschiedene Filialen in Gelsenkirchen zusammengelegt worden (hier mehr dazu). Zurück bleiben vollautomatische Geldautomaten.
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Und auch in vielen anderen Orten in ganz Deutschland zeigt sich dieser Trend deutlich. In Leipzig waren zuletzt sieben Filialen betroffen, in Göttingen sind es aktuell acht. Doch auch wenn die Standorte wie in Tuttlingen oder Remscheid bestehen bleiben, ändert sich vor Ort einiges. Vor allem die Öffnungszeiten werden deutlich reduziert.
Kunden, die ihre Bankangelegenheiten derzeit noch nicht online regeln können oder wollen, müssen sich deshalb auf eingeschränkte Geschäftszeiten oder weitere Anfahrtswege einstellen.