Als ob der Urlaub schon nicht teuer genug wäre! Wer außerhalb Europas auf Reisen ist, stellt sich logischerweise auf fremde Währungen ein, die man vor dem Urlaub oder im Land selbst gegen Euros wechselt. Blöd nur, wenn das gewechselte Bargeld nicht ausreicht – dann hilft nur noch der Gang zum Geldautomaten.
Das dachte sich auch eine Sparkassen-Kundin, die in der Türkei war. Ihr ging das Bargeld aus, deshalb wollte sie am Geldautomaten 150 Euro abheben, die direkt in Türkische Lira gewechselt wird. Als sie dann aber auf den Bildschirm des Automaten guckte, traf sie der Schlag, denn: Neben einer Gebühr von 4,95 Euro an die Sparkasse („Wechselentgelt“) sind weitere 40 Euro fällig – als sogenanntes „Fremdentgelt“!
Sparkassen-Kundin will im Urlaub Geld abheben – es endet im Desaster
Da die Sparkassen-Kundin dringend auf Bargeld angewiesen war, stimmte sie der Gebührenordnung zu, bekam das Geld nach Abzug von knapp 45 Euro Gebühr. Geld, das sie auch in der Türkei gut als Tagesbudget hätte nutzen können! Wie kann das sein, dass man mit einer EC-Karte der Sparkasse im Ausland so hohe Gebühren zahlen muss, um an Bargeld zu kommen? Diese Redaktion konfrontierte den Deutschen Sparkassen- und Giroverband, und forderte eine Erklärung.
Ein Sprecher: „Die 343 Sparkassen in Deutschland agieren eigenständig. Sie bieten unterschiedliche Zahlkarten zu unterschiedlichen Konditionen an. Es lohnt also vor jeder Reise ein Blick ins Preis- und Leistungsverzeichnis. Die Sparkassen informiert die Kunden verstärkt zur Urlaubszeit auch über die Möglichkeiten zum Bargeld-Bezug im Ausland.“ Und weiter: Das Einsatzentgelt kann sich von Sparkasse zu Sparkasse und von Karte zu Karte unterscheiden. Je nach Karte handelt es sich um einen festen Betrag oder einen prozentualen Anteil.
Tipps für Sparkasse-Kunden im Ausland
In der Türkei als beliebtes Urlaubsziel vieler Deutschen gebe es keine Partnerbanken der Sparkasse, die vergünstigte Konditionen anböten. Der Sprecher rät deshalb bei Abhebungen an Geldautomaten: „Auf das Fremdentgelt hat die Sparkasse keinen Einfluss. Es wird vom Geldautomatenbetreiber festgelegt und erhoben. Es kann sinnvoll sein, sich nach Geldautomaten mit der Aufschrift ‚0% Commission‘ umzusehen. Dadurch spart man sich die Kosten für den Währungsumtausch.“
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Urlauber können außerdem größere Summen auf einmal statt häufiger kleinere Beträge abheben, um die Fixkosten pro Transaktion zu minimieren. Ein weiterer Tipp des Verbandssprechers: „Es kann auch günstiger sein, bereits vor der Reise ausreichend Bargeld in der benötigten Fremdwährung bei der Sparkasse zu bestellen.“ So spare man Zeit vor Ort – und bares Geld…